Eine positive Entwicklung der Umsatzergebnisse im Spätherbst stimmt den Handelsverband HDE optimistisch für ein gutes Weihnachtsgeschäft. Für 2010 überwiegt die Skepsis.
Der Einzelhandel in Deutschland habe sich zum Herbstbeginn wieder etwas belebt. Das habe der Hoffnung auf ein gutes Weihnachtsgeschäft neue Nahrung gegeben. "Der Oktober hat gezeigt, dass der Konsum weiter funktioniert." Die Menschen hätten genug Geld in der Tasche, und die "lausigen Zinsen" sprächen für Konsum. Für 2010 ist der Branchenverband wegen der unsicheren Lage am Arbeitsmarkt dennoch weiterhin skeptisch.
Umsätze im Oktober gegenüber Vorjahr im Minus
Der Umsatz im deutschen Einzelhandel stieg im Oktober kalender- und saisonbereinigt um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden auf der Grundlage vorläufiger Zahlen berichtete. Zu unveränderten Preisen hätte der Zuwachs 0,5 Prozent betragen. In der Jahresfrist bleibt allerdings der negative Trend sichtbar: Gegenüber dem Oktober 2008 fehlte den Händlern 2,4 Prozent des Umsatzes. Im September hatte das Minus im Jahresvergleich 4,5 Prozent betragen.Das Ergebnis wurde aus Daten von sieben Bundesländern berechnet, in denen rund 76 Prozent des Gesamtumsatzes im deutschen Einzelhandel getätigt werden. Der Autohandel ist in den Angaben nicht enthalten.
Textilhandel hatte einen "goldenen Oktober"
Besonders deutlich waren im Jahresvergleich die Rückgänge im Handel mit Lebensmitteln. Die Händler setzten 3,2 Prozent weniger um als vor einem Jahr. Der HDE rechnet allerdings noch mit erheblichen Korrekturen. "Nach unseren Informationen lief es besser, wir hatten einen guten Start ins vierte Quartal", sagte Pellengahr. Andere Bereiche wie Textil hätten gar einen "goldenen Oktober" erlebt.Nach den Angaben der Statistiker lag der Oktober-Umsatz im Bereich Textilien, Bekleidung, Schuhe und Lederwaren um 6,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.
Die Commerzbank führte den Umsatzanstieg im Monatsvergleich in einer Kurzanalyse auf die deutlichen Einbrüche der Vormonate zurück. "Auf mittlere Sicht dürfte der Einzelhandel seinen Abwärtstrend fortsetzen", schrieb Volkswirt Simon Junker.
Da sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Winterhalbjahr wohl spürbar verschlechtern werde, dürfte der private Verbrauch bis Mitte nächsten Jahres rückläufig bleiben, prognostiziert der Experte: "Damit bleibt auch der Ausblick für den Einzelhandel schlecht."