Ikea möchte weitere Standorte in Deutschland eröffnen und denkt über ein viertes Haus im Rhein-Main-Gebiet nach. Doch der Expansionsdrang des Möbelkonzerns stößt zunehmend auf Widerstand. 

Das ist der freundlich auftretende Möbelhändler aus Schweden gar nicht gewohnt: Ikea gerät wegen der Standortpolitik zusehends in der Kritik.

Im Rhein-Main-Gebiet etwa möchte der Möbelkonzern ein viertes Haus errichten. Die Schweden betreiben seit vielen Jahren Filialen in Hofheim-Wallau, Hanau und seit 2007 ein Haus im Frankfurter Stadtteil Nieder-Eschbach. Trotzdem sieht der Möbelriese Potenzial für ein weiteres Geschäft in diesem Ballungsraum.

Mächtige Konkurrenz befürchtet

Die Pläne fügen sich in die Expansionsstrategie des Konzerns, der seinen Wachstumskurs trotz der Krise fortgesetzt hat. Die Zahl der Ikea-Häuser in Deutschland ist in den vergangenen Jahrzehnten ständig gestiegen, derzeit sind es 45 Filialen.

Allerdings stößt der Konzern zunehmend auf Gegner in der Politik, nicht nur bei seinen Plänen im hessischen Hofheim, neben dem bestehenden Möbelgeschäft mehrere Fachmärkte zu errichten. Die Kommunalpolitiker der Nachbarstädte sehen in dem geplanten "Homepark" eine große Konkurrenz für die Geschäfte in den umliegenden Innenstädten.

Hamburg: Umstrittene Filiale in der Innenstadt

Armin Michaely, Expansionsmanager in der Deutschland-Zentrale, erzählt im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass es auch in München, Stuttgart und Kaarst Schwierigkeiten bei der Expansion der Handelskette gebe.

In Hamburg plant Ikea etwa erstmals die Eröffnung einer Filiale in der Innenstadt. Das neue Projekt in Hamburg-Altona hatte sogar die Bürger auf die Straße gebracht. Auch dort hatte es Proteste gegen den Branchenprimus gegeben.

Bei einem Bürgerentscheid sprachen sich im Januar jedoch 77 Prozent dafür aus, den ersten Möbelmarkt der Kette nicht auf der Grünen Wiese, sondern in der Stadt in einer Fußgängerzone zu errichten.