Von den Betriebsärzten erhoffen sich viele einen ähnlichen Schub für die Covid-Impfkampagne wie von den Hausärzten. Auch im Einzelhandel sind viele Mitarbeiter noch nicht geimpft - obwohl sie aufgrund ihrer Tätigkeit mit viel Kontakt zur Prioritätsgruppe 3 gehören. Viel spricht deshalb für betriebliche Impfkampagnen. Diese bergen jedoch auch Herausforderungen. Dabei geht es nicht nur um den Aufbau von Impfstraßen und die richtigen Lagermöglichkeiten für Vakzine. Wie Technik dabei helfen kann, das Impfmanagement zu vereinfachen, erläutert Nadine Wolanke vom Softwareanbieter Salesforce.
Nicht nur für Filialisten wie den Drogeriemarktbetreiber Rossmann, der in Niedersachen an einem Modellprojekt teilnimmt, ist das Thema von hoher Wichtigkeit: So können sie einen entscheidenden Beitrag zur Impfkampagne leisten – und ihre Mitarbeiter schützen.

Spontan verteilte Impftermine belasten die Personalplanung
Zum anderen ist es für Unternehmen eine Herausforderung, die oft spontan verteilten Impftermine von Belegschaftsmitgliedern organisatorisch aufzufangen. Natürlich machen sie die Termine möglich, aber es erhöht den Druck bei der Personalplanung.Doch dieser Weg ist mit Herausforderungen verbunden: Denn die Impfungen der Mitarbeiter müssen koordiniert und ein strukturierter Ablauf sichergestellt werden. Dabei geht es nicht nur um den organisatorischen Aufbau von Impfstraßen und die richtigen Lagermöglichkeiten für Impfstoff.
Rahmenbedingungen für die Betriebsärzte
Die Coronavirus-Impfverordnung setzt den rechtlichen Rahmen für die Impfung durch Betriebsärzte. Grundsätzlich dürfen sie alle Mitarbeiter eines Unternehmens impfen. Darüber hinaus dürfen auch Angehörige, Personal von Zulieferern oder Anwohner geimpft werden. Wichtig ist, dass die Betriebsärzte die ärztliche Impfaufklärung vornehmen – die Einwilligung sollten sie dokumentieren. Aus Haftungsgründen sollte die Impfeinladung durch die Betriebsärzte erfolgen. Die Impfung vornehmen kann allerdings auch befähigtes Personal unter ihrer Aufsicht.Klar gilt auch: Unternehmen dürfen die Möglichkeit schaffen – es steht den Beschäftigten aber frei, ob sie sich impfen lassen. Die Dokumentation und Organisation stellen beim Impfmanagement nicht zu unterschätzende Aufgaben dar.
Hochdynamisches Impfmanagement
Zum Impfmanagement gehört auch die Abfrage der Zahl der impfwilligen Mitarbeiter, die Organisation von Erst- und Zweitterminen und der Datenaustausch mit Behörden.In kleinen Unternehmen mag das via Tabellenkalkulation gelingen. In größeren Unternehmen wird die Komplexität dieser Faktoren schnell herausfordernd – vor allem, weil die Planung momentan sehr dynamisch angepasst werden muss.
Denn: Ähnlich wie bei Hausärzten beginnen die Betriebsärzte mit sehr überschaubaren Impfstoffmengen – deren Zahl sich von Woche zu Woche ändern kann. Ein Beispiel: Der Arbeitgeberverband BDA war eigentlich von rund 800 Impfdosen pro Betriebsarzt in der Woche ab dem 7. Juni ausgegangen. Es wurden nur ca. 100.
Daraus folgt, dass jegliche Terminvergabe sehr dynamisch angepasst werden muss. Diese Administration ist spätestens bei Filialisten nicht mehr händisch leistbar, ohne anderswo in massive Ressourcenprobleme zu laufen.
Flexibel dank technischer Unterstützung
Technologie kann das Impfmanagement deutlich vereinfachen und diese Flexibilität ermöglichen. So können Unternehmen und Betriebsärzte das Terminmanagement mit einer geeigneten Plattform, beispielsweise der Vaccine Cloud von Salesforce, nicht nur auf die Impfstoffmengen anpassen.Auch etwaige Priorisierungen unter den Mitarbeitern – etwa bei Vorerkrankungen – oder Priorisierungen von Regionen werden möglich. Denn gerade da, wo die generelle Impfkampagne langsamer verläuft, leisten die Betriebsärzte einen essenziellen Beitrag.
Die richtige Technologie gibt Betriebsärzten zudem nicht nur Mittel zur eigenen Organisation an die Hand, sondern auch unkomplizierte Wege der Terminvereinbarung. Wenn Mitarbeiter sich selbst registrieren, ihre Daten eintragen und Impftermine vereinbaren können, wird ihnen die Teilnahme erleichtert. Das erhöht die Impfbereitschaft.
Den Mitarbeitern die Teilnahme erleichtern
Genauso sollten Unternehmen ihr Angebot an die Mitarbeiter herantragen und ihnen die Teilnahme möglichst einfach machen. Informationsmaterial kann weitere Hemmungen abbauen.Wenn Apps zur Selbstorganisation zur Verfügung stehen, die auch automatisiert Benachrichtigungen zur Erinnerung versenden, dann entlastet es die Betriebsärzte von administrativen Aufgaben. Denn normalerweise haben sie nicht ein derartiges Terminvolumen zu organisieren, erst recht nicht mit dynamischen Verschiebungen.
So können Unternehmen eigene, effiziente Impfkampagnen gestalten. Zudem erhalten sie Transparenz über die Schutzmaßnahmen im Unternehmen. Und Mitarbeiter erhalten einen niedrigschwelligen, schnellen und unkomplizierten Zugang zu ihrer Impfung – und erleben, dass sie und ihr Wohlergehen für ihr Unternehmen im Mittelpunkt stehen.