Der Arcandor-Insolvenzverwalter sieht gute Aussichten für die Rettung von Karstadt und Quelle. Im Fall der Kaufhäuser ist er sogar "hochoptimistisch".

Der vorläufige Insolvenzverwalter der Arcandor-Töchter Quelle und Karstadt, Klaus Hubert Görg, sagte im "ARD-Morgenmagazin", er sei „hochoptimistisch, dass die allermeisten Karstadt-Kaufhäuser erhalten bleiben".

Für Quelle seien die Verhandlungen über einen rettenden Massekredit erfolgreich abgeschlossen. "Nach allem, was wir sehen, ist das wohl auch inzwischen gelungen." Er gehe "ganz fest" davon aus, dass die dringend benötigte Finanzspritze über 50 Millionen Euro komme.

Keine Standort-Garantien für Karstadt

Es gebe aber keine zwingende Garantie für alle Karstadt-Standorte, betonte Görg. Zu einer möglichen Übernahme von Karstadt-Häusern durch den Konkurrenten Kaufhof wollte Görg sich nicht äußern. "Ob sie Karstadt oder Kaufhof oder sonstwie heißen, das weiß ich nicht", sagte er im Morgenmagazin.

Der Kaufhof-Chef Lovro Mandac hatte im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin Der Handel eine Übernahme von etwa 60 Karstadt-Standorten als "sinnvollste Lösung" der Krise bezeichnet.

Einigung über Kreditvertrag?

Zum Thema Quelle berichtete "Focus Online" am Dienstag über Informationen aus Regierungskreisen, wonach die Banken und der Insolvenzverwalter sich auf den 700-seitigen Kreditvertrag geeinigt hätten.

Der Versandhändler könne nun mit dem Geld rechnen. Voraussetzung sei aber noch, dass die obersten Entscheidungsgremien der beteiligten Kreditinstitute dem Vertrag zustimmen. Allerdings dürfte es sich nach "Focus Online" dabei aber um eine Formsache handeln.

Der weitere Druck des Hauptkatalogs von Quelle ruht nach wie vor, weil Druckereien um die Bezahlung ihrer Leistungen fürchten. Kunden zögern, bei dem insolventen Unternehmen einzukaufen. Die Bestellungen brachen zuletzt stark ein.