Das Unternehmen stand schon lange auf der Verkaufsliste - nun fand der Handelskonzern Metro endlich einen Abnehmer für den Textilfilialisten Adler.
Über die finanziellen Details sei Stillschweigen vereinbart worden. Die Trennung erfolge rückwirkend zum 1. Januar 2009.
Metro hatte Adler bereits unter dem früheren Chef Hans-Joachim Körber auf der Verkaufsliste. Im Geschäftsjahr 2008 erzielten die 120 Adler-Modemärkte nach Unternehmensangaben mit rund 5.800 Mitarbeitern in Deutschland, Österreich und Luxemburg einen Umsatz von 464 Millionen Euro.
Zehn Filialen wurden bereits geschlossen
Die Metro hatte im Juli vergangenen Jahres harte Einschnitte bei Adler bekanntgegeben. Demnach sollten bis zu 20 Märkte in Deutschland und Österreich bis Ende 2009 geschlossen werden.Nach neuen Angaben sind bereits zehn Filialen geschlossen worden, acht Filialschließungen seien für 2009 geplant. Das Metro-Maßnahmepaket sieht den Abbau von bis zu 525 Arbeitsplätzen in Deutschland und Österreich vor.
Die Transaktion steht noch unter Vorbehalt der Zustimmung des Metro-Aufsichtsrats und der Kartellbehörden. Der Verkaufspreis belaufe sich auf 10 Mio EUR, berichtet die Nachrichtenagentur ddp unter Berufung auf BluO. Aus mit der Transaktion vertrauten Kreisen verlautete außerdem, das Unternehmen werde schuldenfrei übergeben.
Hinter dem Käufer BluO stehen mit Martin Vorderwülbecke und Peter Löw, zwei Spezialisten für Sanierungsfälle. Beide waren für den im SDAX geführten Sanierungsspezialisten Arques tätig, haben sich aber inzwischen selbstständig gemacht.
Mit dem Beteiligungsprojekt planen sie rund 10 Beteiligungen an kränkelnden und unterbewerteten Unternehmen, wie sie im vergangenen Sommer erklärten. Bereits zu Jahresbeginn hat BluO die Firmen Bea, Rohner und Evotape mit einem Umsatz von 200 Milionen Euro von Arques Industries übernommen.
dpa / Dow Jones