Einen Tag nach dem Stopp der angestrebten Fusion Edeka/Kaiser's Tengelmann kommt immer mehr Bewegung in die Sache. Vor allem Minister Gabriel, der bisher große Verlierer in der Sache, sortiert sich zum Gegenangriff.
Der Minister und SPD-Chef hatte Deutschlands größtem Lebensmittelhändler Edeka im März unter massiven Auflagen Zustimmung für den umstrittenen Zusammenschluss gegeben und damit ein Verbot des Bundeskartellamts ausgehebelt. Sollte es bei dem Veto des Gerichts bleiben, befürchte er die Zerschlagung von Kaiser's Tengelmann und den Verlust von 8.000 Arbeitsplätzen, sagte Gabriel.
Angst in NRW
Tengelmann-Chef Haub hatte noch vor kurzem die "bitteren Verluste" von Kaiser's Tengelmann beklagt und mit einer Zerschlagung gedroht, falls die Fusion nicht bald umgesetzt werde. Die Handelskette hatte 2014 zweistellige Millionenverluste erwirtschaftet, die laut Branchenkreisen zum größeren Anteil in NRW anfallen, die Standorte in Berlin und Bayern gelten als erfolgreicher. Deshalb fürchten die Arbeitnehmervertreter vor allem um die noch rund 115 Filialen in Nordrhein-Westfalen.