Händeringend sucht der Handel Fachkräfte für den digitalen Wandel. Doch das tun andere Branchen auch. Wenn der Handel im "War for Talents" verliert, könnte das einen ganz einfachen Grund haben.

IT-Fachkräfte werden überall händeringend gesucht. Große Player wie Zalando oder Otto hoffen auf hunderte Neueinstellungen. Doch oftmals werden Händler bei der Suche den Kürzeren ziehen. Die Markennamen von Autobauern oder Telkos klingen zuweilen nicht nur schicker als manch eine Handelsmarke - sie zahlen auch deutlich mehr. 

Zu den lukrativsten Branchen für IT-Beschäftigte zählt nämlich vor allem die Automobilindustrie. Die Einstiegsgehälter liegen für IT-Fachkräfte in der Branche bei 48.700 Euro brutto im Jahr. Das ist Spitze.

Der Handel zahlt dagegen im Schnitt nur rund 40.000 Euro. Er liegt damit am unteren Ende des Rankings, das das Portal Gehalt.de erstellt hat. 

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Eine große Rolle spielt aber auch die Unternehmensgröße. Wer zum Berufseinstieg in einem Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern anfängt, kann mit rund 42.180 Euro brutto rechnen. In Betrieben zwischen 100 und 1.000 Mitarbeitern starten laut Gehalt.de IT-Einsteiger mit einem Gehalt von 45.100 Euro ein. Unternehmen, die größer sind, können Absolventen zum Berufsbeginn 48.530 Euro im Jahr bieten.

Fest steht aber auch: Zuweilen ist das Gehalt im Handel gerade für IT-Experten reine Verhandlungsache. Manch einer digitalen Tochter des Handels wird nachgesagt, das Problem der offenen Stellen nicht nur mit jeder Menge soften Faktoren, sondern schlicht mit extrem hohen Gehältern gelöst zu haben.

Gleichwohl ist Geld auch nicht alles: Drei von vier Personalberatern bezeichnen das Arbeitsumfeld, flache Hierarchien und Eigenverantwortung als fast so wichtig wie die finanziellen Komponenten, dicht gefolgt von der Gestaltung des Arbeitsplatzes nach eigenen Bedürfnissen und den Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Das ergab 2016 eine Befragung unter spezialisierten Personalberatern durch den Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) zusammen mit dem Bundesverband Deutscher Unternehmensberater e.V. (BDU).

Der digitale Wandel führt zu einem "War for Talents"
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