Das ist mal ein Wort: René Benko strebt Milliarden-Umsätze im deutschen Einzelhandel an. Von einem Verkauf von Karstadt könne nicht die Rede sein, sagt Unternehmenschef Fanderl.
Die Karstadt-Häuser sowie die Sport- und Luxuswarenhäuser kamen zuletzt insgesamt auf einen Jahresumsatz von knapp drei Milliarden Euro.
Offenbar keine Verkaufsabsichten
Fanderl widersprach Befürchtungen, Benko könne ein saniertes Karstadt bald wieder verkaufen. "Signa hat gelernt, auch Händler zu sein und großes Interesse an weiteren Engagements im Handel." Einen zweistelligen Milliardenumsatz erreiche man "nicht mit einer frühzeitigen Trennung von Warenhäusern, in denen die Kompetenz aller Branchen liegt. Im Gegenteil: Warenhausexpertise ist dafür eine gute Ausgangsbasis."Signa Retail habe in die Warenhäuser zudem "allein dieses Jahr 60 Millionen Euro eingebracht. Das macht kein Eigentümer, kurz bevor er verkauft", sagte Fanderl weiter. Allerdings ließ er offen, wie Signa einen derart gewaltigen Umsatzsprung erreichen will.
"Industrielle Logik spricht für einen Zusammenschluss mit Kaufhof"
Zur gescheiterten Fusion mit Kaufhof sagte der Karstadt-Chef: "Die industrielle Logik spricht nach wie vor für einen Zusammenschluss. Das hat sich mit der Kaufhof-Übernahme durch Hudson’s Bay nicht verändert. Klar ist aber auch, dass wir Kaufhof nicht brauchen, damit Karstadt wieder vollständig gesundet im Wettbewerb steht."Karstadt hatte unlängst erklärt, im Geschäftsjahr 2014/15 an der Ladenkasse wieder einen zweistelligen Millionenbetrag verdient zu haben. Laut Fanderl gibt es "nur noch unter zehn Filialen, die Geld verlieren. Alle anderen liefern wieder ein positives Ergebnis". Vor Jahresfrist wurde noch über 28 defizitäre Häuser gesprochen.
Zuletzt wurde bekannt, dass die Filiale im Rathaus-Center Dessau doch nicht geschlossen wird. Zudem verabredeten Signa und die italienische Feinkostkette Eataly ein Joint Venure für den deutschsprachigen Raum.