Die Beschäftigten der insolventen Warenhauskette Karstadt sollen mit einem Millionenbeitrag zur Rettung des Unternehmens beitragen. Das fordert jetzt der Insolvenzverwalter.

Die Karstadt-Mitarbeiter sollen zur Sanierung des angeschlagenen Unternehmens mit insgesamt 150 Millionen Euro über drei Jahre verteilt beitragen.

Diese Forderung habe die Insolvenzverwaltung bei einer Sitzung der Verdi-Tarifkommission vorgetragen, berichtete die stellvertrende Vorsitzende der Gewerkschaft, Margret Mönig-Raane, am Freitag im Anschluss an die Sitzung.

"Kein Eingriff in die Gehälter"

Die Kommission habe beschlossen, Verhandlungen mit der Karstadt- Geschäftsführung über einen Sanierungstarifvertrag aufzunehmen. Positionen der Gewerkschaftsseite wollte sie jedoch noch nicht nennen.
 
"Klar ist aber eins: Wir greifen auf keinen Fall in Monatsgehälter ein", sagte Mönig-Raane. Außerdem müsse sichergestellt sein, dass auch die anderen Beteiligten angemessene Beiträge leisteten.

Bedingte Jobgarantie

Eine absolute Jobgarantie für alle Beschäftigten sei keine Vorbedingung der Gewerkschaft, sagte die Verdi-Vizechefin. Eine derartige Regelung habe auch der frühere, 2008 unterzeichnete Karstadt-Sanierungstarifvertrag nicht enthalten.

"Wir haben auch damals nur eine bedingte Jobgarantie ausgesprochen", sagte die Gewerkschafterin. Dieser Vertrag hatte durch die Karstadt-Insolvenz im Juni seine Gültigkeit verloren.

Verdi hatte bemängelt, dass die notwendigen Unterlagen zur Prüfung eines Sanierungstarifvertrags erst spät der Gewerkschaft zugänglich gemacht worden seien.

dpa / DH