Die Zukunft der Warenhauskette Karstadt wird klarer, sogar die Gewerkschaft lobt den Sanierungsplan. Nach einem Investor wird aber weiter gesucht.
25.000 Beschäftigten sollen nach der Sanierung von Karstadt erhalten bleiben. 1.200 der derzeit noch rund 26.200 Beschäftigten würden damit ihren Job verlieren.
Gleichzeitig geht die Suche nach einem Investor weiter. Beide Prozesse könnten im Frühjahr kommenden Jahres erfolgreich abgeschlossen werden, sagte der Karstadt-Beauftragte des Insolvenzverwalters Rolf Weidmann am Dienstag. Bis Ende Januar soll ein Insolvenzplan erarbeitet werden, dem die Gläubiger noch zustimmen müssen.
Verdi fordert Ersatz-Arbeitsplätze
"Wir sind froh, dass für die große Mehrheit der Karstadt- Beschäftigten und der Filialen eine Perspektive gefunden wurde", sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Margret Mönig-Raane. Sie forderte aber Ersatz- Arbeitsplätze für die von den Schließungen betroffenen Mitarbeiter.Die geplante Schließung des Karstadt-Hauses in Kaiserslautern sei "völlig unverständlich", sagte der rheinland-pfälzische Verdi-Handelsexperte Dirk Reimers zu dem Aus für die Filiale. Der Betriebsrat des Hauses kündigte Proteste an.
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Mitarbeiter, Vermieter, Dienstleister und Lieferanten in einem Boot
Neben den Beschäftigten hätten auch Vermieter, Dienstleister und Lieferanten Sanierungsbeiträge zugesagt, sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters. Zur Höhe der Beiträge wollte der Sprecher keine Auskünfte geben.Die Beschäftigten hatten sich Anfang November bereit erklärt, in den kommenden drei Jahren auf insgesamt 150 Millionen Euro zur Rettung des Unternehmens zu verzichten. Dem stimmte die zuständige Kommission der Gewerkschaft Verdi zu.
Vor drei Wochen hatte die Karstadt- Gläubigerversammlung grünes Licht für eine Fortführung der Warenhauskette gegeben und den späteren Verkauf des Unternehmens an einen Investor gebilligt. Für die Arcandor-Tochter Quelle sowie für die Holdinggesellschaft selbst soll es dagegen keine Rettung mehr geben.
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