Die Highstreet-Gläubiger haben den Mietreduzierungen zugestimmt und ebnen damit den Weg für Karstadt-Investor Berggruen. Nun wollen sich viele als Retter feiern lassen, doch die schmerzhafte Sanierungsarbeit steht dem Unternehmen erst noch bevor.

Die rund 25.000 Karstadt-Beschäftigten können aufatmen: Der Weg für eine Rettung der insolventen Warenhauskette ist frei. Der Kaufvertrag mit Investor Nicolas Berggruen kann in Kraft treten, nachdem die Gläubiger des Karstadt-Vermieters Highstreet den von Berggruen geforderten Mietsenkungen zugestimmt haben.

Nach der grundsätzlichen Einigung am Donnerstag hatten lediglich noch einige Unterschriften gefehlt, sie seien inzwischen aber geleistet, teilte Highstreet am Freitag mit.

Es wird erwartet, dass das Essener Amtsgericht nun in einem nächsten Schritt den Insolvenzplan für die Karstadt-Rettung absegnet. Das Amtsgericht Essen will nach Angaben eines Sprechers um 14.00 Uhr seinen Entscheid über die Annahme des Insolvenzplans verkünden.

Großes Medien-Tam-Tam mit von der Leyen, Verdi & Co.

Das Bundesarbeitsministerium bestätigte die Einigung in Berlin. In der Einladung zu einem Presse-Statement hieß es, die Übernahme des Karstadt-Konzerns durch Berggruen, sei "nunmehr durch alle nötigen Unterschriften bestätigt". Am Mittag wollen sich Berggruen, Insolvenzverwalter Klaus-Hubert Görg sowie die Ministerin Ursula von der Leyen und die stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi, Margret Mönig-Raane, in Berlin äußern.

Berggruen hatte Mietsenkungen zur Bedingung für seinen Einstieg bei Karstadt gemacht. Die Gläubiger des Vermieterkonsortiums Highstreet hatten niedrigeren Mieten nach monatelangen Verhandlungen am Donnerstag grundsätzlich zugestimmt, es hatten jedoch am Freitag zunächst noch Unterschriften gefehlt, damit die Verträge auch tatsächlich in Kraft treten können.