Die Sanierungsarbeiten von Karstadt zeigen Erfolge: Beim Gewinn kann der Warenhauskonzern zulegen. Die Pläne für die nahe Zukunft werden aber von einzelnen Aufsichtsräten offenbar skeptisch betrachtet.
Das ist ein Plus von genau 10 Millionen Euro gegenüber dem Gewinn aus dem vorangegangenen Geschäftsjahr, dessen Zahlen noch der Karstadt-Interimsgeschäftsführer Thomas Fox (heute Sanierer der Baumarktkette Praktiker) präsentiert hatte.
Laut "Wirtschaftswoche" beläuft sich der Umsatz des Konzerns im Geschäftsjahr 2010/2011 auf 3,228 Milliarden Euro. Das Blatt beruft sich auch auf den vertraulichen Mittelfristplan des Unternehmens.
Dort sind die Ziele für die nächsten fünf Jahre verankert. So will Karstadt seinen Umsatz um 500.000 Euro auf 3,228 Milliarden Euro steigern. Zudem sei bis 2016 ein Ergebnissprung auf 272 Millionen Euro vorgesehen.
50 Millionen Euro Mehrkosten
Angeblich haben Mitglieder des Karstadt-Aufsichtsrates diese Planzahlen als "sportlich" eingestuft, vermeldet die Nachrichtenagentur dapd. Vor allem, was den Zeitraum ab 2013 angeht.Diese Skepsis könnte auf das Auslaufen des Sanierungstarifvertrags im August 2012 basieren. Darin sind den Beschäftigten Jobgarantien verankert - im Gegenzug verzichtete das Personal für einen Zeitraum von drei Jahren auf insgesamt 150 Millionen Euro. Ab August fallen bei Karstadt demnach jährliche Mehrkosten von 50 Millionen Euro an.
Der Karstadt-Chef Andrew Jennings rechnet mit guten Verkaufszahlen für das laufende Weihnachtsgeschäft und verkündete Neueröffnungen für 2012.