Drei Monate nach der Ankündigung eines Stellenabbaus fängt der Warenhauskonzern Karstadt nun aktiv mit der Streichung von 2.000 Jobs an. Das Interesse an einer Vorruhestandsregelung ist groß.

Die Karstadt-Belegschaft wird über eine Vorruhestandsregelung unterrichtet, auf die sich die Unternehmensführung und Arbeitnehmervertreter geeinigt haben. Dazu laufen bereits Informationsveranstaltungen unternehmensweit, sagte ein Sprecher am Dienstag in Essen.

Die Zeitung "Financial Times Deutschland" hatte zuvor darüber berichtet. Der Konzern will für den Stellenabbau verschiedene Möglichkeiten nutzen, zu den der Wegfall freiwerdender Stellen und auch Abfindungen gehören sollen.

Vorruhestandsregelung als "Schlüssel"

Die Nachfrage nach der Vorruhestandsregelung, die als ein "Schlüssel" des Stellenabbaus gesehen wird, ist nach Informationen aus Unternehmenskreisen sehr hoch. Das Angebot gilt für Mitarbeiter ab 58 Jahren.

Karstadt hatte im Juli einen Konzernumbau angekündigt, der mit dem Abbau von 2.000 Arbeitsplätzen bis 2014 verbunden ist. Stellen fallen in der Verwaltung von den Filialen bis zur Zentrale weg. Betriebsbedingte Kündigungen sollen möglichst vermieden werden, sind jedoch nicht ausgeschlossen.

Die Gewerkschaft Verdi äußerte mehrfach die Befürchtung, dass wegen vieler Teilzeitbeschäftigten bis zu 3.000 der 25.000 Karstadt-Mitarbeiter ihre Jobs verlieren könnten.