Börsenkandidat, Verkaufsobjekt, Fusionspartner: Metro hatte mit seiner Warenhaustochter Kaufhof viel vor. Herausgekommen ist nichts.
Doch nun macht der neue Konzernchef Olaf Koch eine radikale Kehrtwende: Der Verkauf wird abgeblasen - vorläufig zumindest.
März 2008: Metro-Chef Eckhard Cordes stellt die Warenhauskette Kaufhof zum Verkauf. Später bezeichnet er diese Ankündigung als den größten Fehler in seiner Amtszeit.
Mai 2009: Bei der Rettung des Arcandor-Konzerns bringt Cordes eine Fusion der Warenhäuser Karstadt und Kaufhof ins Spiel. Karstadt-Eigentümer Arcandor lehnt den Zusammenschluss der Warenhäuser aber ab.
Juni 2009: Metro-Chef Cordes bekräftigt das Interesse an Karstadt. Er will einen starken Kaufhauskonzern aufbauen und erwägt, dieses Unternehmen später an die Börse zu bringen.
März 2010: Die angedachte Bildung einer Deutschen Warenhaus AG wird nicht weiter verfolgt, Metro sieht keine Chancen mehr für einen Zusammenschluss.
April 2010: Cordes nennt erstmals seine Kaufhof-Preisvorstellungen. Eine Summe von 2 Milliarden bis 3 Milliarden Euro soll erlöst werden.
Januar 2011: Nach dem Einstieg des Investors Nicolas Berggruen bei Karstadt wirbt Metro wieder für eine Fusion der Warenhäuser. Vier Monate später sagt Cordes aber: "Wir brauchen Karstadt nicht".
Juli 2011: Gerüchte über einen Verkauf von Kaufhof an den spanischen Handelsriesen Corte Inglés machen die Runde, Metro dementiert.
November 2011: Metro bestätigt, dass Karstadt-Eigner Berggruen die Kaufhof-Warenhäuser übernehmen möchte. Auch die österreichische Immobilienfirma Signa hat Interesse angemeldet.
Dezember 2011: Signa-Chef René Benko hält einen Abschluss der Transaktion noch 2011 für möglich. Berggruen stockt angeblich seine Offerte auf.
Januar 2012: Metro legt die Verkaufsverhandlungen vorläufig auf Eis.