Die Rettung der insolventen Textilkette Adessa Moden ist endgültig gescheitert. Das Unternehmen schließt im Herbst seine 200 deutschen Filialen.

Der Textilfilialist Adessa Moden wird nach Angaben des Insolvenzverwalters Rolf-Dieter Mönning seinen Betrieb "zum Herbst" einstellen. 900 Beschäftigte in bundesweit 130 Filialen verlieren damit ihren Arbeitsplatz
 
Die Modekette habe in den vergangenen zwei Monaten Umsatzeinbrüche im zweistelligen Bereich hinnehmen müssen. In der Wirtschaftskrise sei es nicht möglich gewesen, den Geschäftsbetrieb mit dem vorhandenen Warenangebot positiv zu gestalten. Daneben habe der Gesellschafter keinen zufriedenstellenden Beitrag geleistet, hieß es am Montag.

Rettungsversuche gescheitert

Noch vor gut einem Monat hatte der Insolvenzverwalter angekündigt, zwei Drittel der Filialen zu retten. Das Unternehmen hatte nach einem Umsatzrückgang als Folge der "allgemein schlechten Wirtschaftslage" Insolvenz beantragt.

Adessa Moden GmbH ist das einzige Einzelhandelsunternehmen der weltweit operierenden Sahinler Group. Die vom Eigentümer angekündigte Unterstützung sei nicht im notwendigen Umfang geleistet worden, kritisierte Mönning. Daneben sei ein Übernahmeangebot der Gruppe für Adessa vom Gläubigerausschuss als vollkommen unzureichend abgelehnt worden. "Das Angebot hätte de facto bedeutet, dass die Gläubiger auch noch die Übernahme hätten bezahlen müssen", erklärte Mönning.

Das 1986 gegründete Einzelhandelsunternehmen hat etwa 200 Filialen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Slowenien. Der Insolvenzantrag gilt nur für den deutschen Teil des Unternehmens. Der Umsatz betrug europaweit zuletzt rund 80 Millionen Euro.