Nirgendwo flanieren mehr Kunden als über die Schildergasse in Köln. Die Einkaufsstraße in der Domstadt nimmt wieder den Spitzenplatz einer Frequenzmessung ein. München und Frankfurt sind ebenfalls Top-Standorte.
Auch Stuttgart, Hamburg und Wiesbaden landeten in den Top 10 der meistbesuchten Einkaufsmeilen, wie die jährliche Passantenzählung des Frankfurter Beratungsunternehmens Jones Lang LaSalle ergab. Gezählt wurden die Besucher auf 170 Einkaufstraßen bundesweit. Auch im Vorjahr lag die Schildergasse auf Rang eins.
Trier führt die Mittelstädte an
Wie in der Untersuchung 2010 ist die Kirchgasse in Wiesbaden die bestfrequentierte Einkaufsmeilen in der Kategorie der Städte von 250.000 bis 500.000 Einwohner. Es folgen die Mannheimer Planken, die bundesweit Rang 11 erreichen. Fast gleichauf liegt die Ludgeristraße in Münster. Die Bahnhofstraße in Bielefeld und die Aachener Adalbertstraße vervollständigen die Top 5 in dieser Kategorie.Bei den mittelgroßen Städten mit 100.000 bis 250.000 Einwohnern ist die Trierer Simeonstraße wie im Vorjahr das Maß der Dinge. Trier profitiert von einem großen Einzugsgebiet, das sogar bis ins nahe Luxemburg reicht.
Auf den Rängen 2 und 3 haben die Hirschstraße in Ulm und die Kaiser-Joseph-Straße in Freiburg die Plätze getauscht. Die Große Straße in Osnabrück und die Schönbornstraße in Würzburg komplettieren die Top 5 dieser Gruppe.
Kö bleibt beim Luxus Maß der Dinge
In der Kategorie unter 100.000 Einwohnern haben wie 2010 die 1a-Lage Holm in Flensburg und der Seltersweg in Gießen die höchste Anziehungskraft. Nur der Holm schafft im bundesweiten Ranking einen Platz unter den Top 50. Die Dürener Wirtelstraße, die Fackelstraße in Kaiserslautern und die Kanzleistraße in Konstanz machen in dieser Kategorie die Top 5 komplett.Die Düsseldorfer Königsallee (5.800 Passanten) ist einmal mehr klarer Spitzenreiter unter den international renommierten deutschen Luxusmeilen. Keine andere Lage dieser Ausrichtung schafft den Sprung in die bundesweiten Top 50. Mit großem Abstand folgt die Stuttgarter Stiftstraße (2.660). Die Frankfurter Goethestraße (2.040), die Münchner Maximilianstraße (1.865) und der Hamburger Neue Wall erreichen stündlich maximal 2.000 Passanten.
Duisburger Königstraße gewinnt
Der Vergleich der aktuellen Werte mit dem 10-Jahres-Durchschnitt liefert Anhaltspunkte für die langfristige Entwicklung. Mehr als verdoppelt haben sich die Frequenzen in der Hamburger Bergstraße (3.765) und der Calwer Straße in Stuttgart (2.420).
Ein Plus um mehr als ein Drittel zeigen die Hauptstraße in Bergisch Gladbach (4.890), die Berliner Friedrichstraße (4.510), die Frankfurter Biebergasse (4.695), die Wiesbadener Kirchgasse und die Chemnitzer 1a-Lage Am Rathaus (4.350).
Schweriner Marienplatz verliert
Umgekehrt haben die Neustraße in Bocholt (750), die Schloßstraße in Mülheim (1.100), die Schwabacher Straße in Fürth (985) und der Marienplatz in Schwerin (1.190) im 10-Jahres-Vergleich an Anziehungskraft verloren. Die aktuellen Frequenzen liegen dort um mehr als die Hälfte unter dem langjährigen Durchschnitt.Erstmals hat Jones Lang LaSalle in den 25 Städten mit den höchsten Ladenmieten ergänzend eine Zählung unter der Woche durchgeführt. Die Erhebung am frühen Donnerstagabend zeigt, dass die Besucherzahlen am Samstag durchschnittlich rund 40 bis 50 Prozent über den Spitzenwerten unter der Woche liegen, schreibt das Unternehmen. Die Toplagen der Hauptzählung würden auch unter der Woche die besten Straßen stellen.
Auffallend ist das gute Abschneiden der Berliner 1a-Lagen. Besonders die Tauentzienstraße zieht wochentags fast ebenso viele Besucher an wie am Samstag. Hier dürfte sich laut Jones Lang LaSalle die hohe touristische Attraktivität bemerkbar machen.