
Zeitungen, Prospekte – ihnen bescheinigte Stoll, der neben dem Fachgeschäft seit 1998 den Webshop Koffer24.de betreibt, eine nachlassende Werbewirkung.
Doch was dann?
Social Media zum Beispiel. Twitter, Facebook, Xing (für die B2B-Kunden) sind Standard. Stoll nutzt für das Familienunternehmen aber auch ein eigenes Blog. Zur Information der Kunden, um Neuheiten zu präsentieren. zur PR-Unterstützung und natürlich auch mit Blick auf SEO. Und weil man in Sachen Social Media nicht alles selbst machen kann, wird er dabei von einer Journalistik-Studentin unterstützt.
Wo wird stattdessen gespart?
Beispielsweise bei den Telefonbuchverlagen. „Die haben wir zuallererst ersetzt“, sagt Stoll, der auch Vorsitzender des Handelsverbandes Frankfurt ist. Stattdessen sorgt er beispielsweise lieber für eine ordentliche Präsenz auf Bewertungsplattformen wie Qype, reagiert dort auch auf Meinungen der Kunden. Die Nutzung derartiger Plattformen sei, so Stoll, zudem mit Blick auf die lokale Suche der Kunden wichtig.

Der Kofferhändler, selbst unter anderem bei Rakuten präsent, rät obendrein, auch die Magnetwirkung der Marktplätze zu nutzen, um die eigene Reichweite zu steigern. Marktplätze seien von der Kostenseite her sehr interessant und könnten ohne Rieseninvestitionen zu einem Standbein im E-Commerce werden.
Alles aber, das weiß auch Stoll, ist im Online-Marketing – und Vertrieb nicht machbar. Gerade in kleinen Betrieben fehlt es schließlich an Zeit und Manpower.
Worauf Stoll verzichtet?
Sein Geständnis sorgte für große Augen: Newsletter-Werbung lässt er im Grunde links liegen. Keine Zeit. Stoll selbstkritisch „Aber besser wäre es, wir würden das einsetzen“.
Joachim Stoll gehört auch zu den Referenten beim etailment-Summit im November in Berlin, wo wir auch klären wollen, welche Perspektiven sich kleinen Unternehmen aus der Verbindung von Offline und Online ergeben.