Nach dem Brexit ist vieles ungewiss. Etwa, wie deutsche Unternehmen darunter leiden werden. Sicherheitshalber soll die Binnennachfrage angekurbelt werden, raten Forscher des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung.
Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft Köln hatte sich dagegen kürzlich beunruhigt über die steigenden Lohnkosten geäußert. Die Produktivität steige langsamer, deshalb drohten Wettbewerbsnachteile.
Lohnsteigerungen von drei Prozent jährlich gefordert
IMK-Direktor Gustav Horn verwies auf weltwirtschaftliche Unsicherheiten, etwa in Folge des angekündigten Austritts Großbritanniens aus der EU. "Wenn man durch diese Gefahren unbeschadet durchkommen will, braucht man eine kräftige Binnennachfrage." In Deutschland müssten die Löhne noch über mehrere Jahre stärker steigen als im Durchschnitt des Euroraums. Damit werde auch der sehr langsame Anstieg nach der Jahrtausendwende ausgeglichen.EU-weit am höchsten sind die Arbeitskosten laut der Studie in Dänemark mit 43 Euro pro Stunde. Von den großen Industrieländern ist Frankreich (35,70 Euro) teurer als Deutschland, das Vereinigte Königreich (29,10 Euro) und Italien (28,70 Euro) sind hingegen günstiger.
Das IMK hält Lohnsteigerungen von jährlich knapp drei Prozent für sinnvoll, um Produktivitätsgewinne zu belohnen und die von der EU angestrebte durchschnittliche Preissteigerung von zwei Prozent zu erreichen. "Wir sind dabei auf einem guten Weg, aber wir haben das Ziel noch nicht erreicht", sagte Horn.