Datendiebstahl im Internet ist ein Problem für Unternehmen und Verbraucher. Immerhin fühlen sich die Konsumenten im Einzelhandel relativ sicher.

Knapp 70 Prozent der Deutschen sorgen sich um den Schutz ihrer persönlichen Daten. Sie befürchten vor allem finanziellen Schaden, Identitätsdiebstahl und den unerlaubten Eingriff in die Privatsphäre. Im Vergleich zur Befragung vor zwei Jahren wurden die Bedenken nicht weniger. Einen deutlichen Anstieg gab es bei der Angst, dass Daten zur Planung von Terroranschlägen missbraucht werden könnten. Das ist das Ergebnis der Studie "Daten & Schutz 2015/2016" der GfK Verein rund 2.000 Personen befragt hat.

Ihr Vertrauen beim Umgang mit persönlichen Daten schenken die Internetnutzer vor allem Ärzten (88 Prozent), kleinen Einzelhändlern (83 Prozent) und Krankenkassen (77 Prozent). Am wenigsten vertrauen sie Anbietern von Internetservices aus den USA (10 Prozent).

Etwas höher (22 Prozent) ist das Vertrauensniveau bei den europäischen Anbietern. Aber auch sozialen Netzwerken, Internet-Providern, Online-Kommunikationsplattformen/Messenger-Diensten, und Internetshops steht die Mehrheit der Befragten misstrauisch gegenüber.

Umfangreiche Sicherungsmaßnahmen

Wer schon einmal von Datenklau betroffen war, ist generell ängstlicher: Fast alle geben an, sich vor Datenmissbrauch zu fürchten (95,2 Prozent). Zwar verzichten die Betroffenen nicht häufiger auf die Nutzung von Online-Angeboten als der Durchschnitt, aber sie ergreifen vermehrt Schutzmaßnahmen.

Zum Beispiel verwenden sie häufiger komplizierte Passwörter, ändern diese öfter und achten darauf, Passwörter nicht auf der Festplatte zu speichern. Befragte, die schon einmal Datenmissbrauch erlebt haben, treffen eher Maßnahmen zum Schutz vor Schnüffelsoftware und legen sich häufiger eine E-Mail Adresse zu, die nur für Registrierungen oder Spiele verwendet wird.

Wenig Angst vor den sozialen Netzwerken

Bei drei Viertel der deutschen Internetnutzer führt das Misstrauen beim Datenschutz auch zum Verzicht auf Onlineaktivitäten. Knapp 40 Prozent der Befragten glauben, dass Onlinegewinnspiele eine Gefahrenquelle für Datenmissbrauch sind. Dementsprechend sieht fast die Hälfte von der Nutzung dieser Angebote ab. Auch beim Onlinebanking fürchten fast 40 Prozent Datenmissbrauch und entsprechend viele geben an, deshalb darauf zu verzichten (heute: 33 Prozent, 2013: 37 Prozent).

Weniger konsequent verhalten sich die Surfer bei den sozialen Netzwerken: Obwohl mehr als jeder Dritte in sozialen Netzwerken eine Gefahr für Datenmissbrauch sieht, verzichten auf deren Nutzung nur 16 Prozent (2013: 22 Prozent).

Der GfK Verein ist eine Non-Profit-Organisation zur Förderung der Marktforschung. Er setzt sich aus 550 Unternehmen und Einzelpersonen zusammen und ist Gesellschafter der Nürnberger GfK.