"Zahlensalat", knöttert Prof. Gerrit Heinemann, Leiter des eWeb Research Center an der Hochschule Niederrhein, über die Branchenzahlen des bevh. Die Umsatzzahlen zum E-Commerce in Deutschland strotzten vor Widersprüchen und Inkonsistenzen. Eine Dauerfehde. In einem offenen Brief weist bevh-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer die Vorwürfe zurück: "Warum bleiben Sie nicht bei der Wahrheit?". Vielleicht eine akademische Debatte. Im Grunde geht es nämlich um ganz andere Dinge.

Der Streit um die Erhebungsmethode und die Frage, was wird wo mit eingerechnet und warum. Das ist ein Stück weit auch eine Sache der Weltanschauung.



Netto oder brutto?



Der Kampf um die Deutungshoheit: Liegt sie beim bevh? Wie sehr kann sich das eWeb Research Center an der Hochschule Niederrhein als kompetenter Anbieter eigener Studien positionieren?



Politische Interessen. Jede Studie, jede Interpretation ist auch immer von der eigenen Weltsicht und der eigenen Klientel beeinflusst. Mal mehr, mal weniger.



Letztlich haben alle das gleiche Ziel. Mit einem möglichst realistischen Bild der Branche Orientierung bieten. Man könnte da natürlich zusammenarbeiten. Lieber redet man aber übereinander. Das erzeugt mehr Aufmerksamkeit für die eigene Agenda.



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