Apple macht den Kunden attraktiver für das andere Geschlecht, Google ist der Gott des modernen Menschen und bei Facebook ist die Liebe der Schlüssel für ein langes Leben. Scott Galloway ist nicht zuletzt deshalb ein gern gebuchter Redner, weil er das Publikum mit plakativen, twittergeeigneten  Buzzwords unterhält. In „the four“ prophezeit er den vier Internetriesen Apple, Google, Facebook und Amazon, dass sie die nächsten 50 Jahre nicht überleben werden. Wer den kalkuliert-respektlosen Stil mag, kann sich über anregende Einsichten in das Geschäftsgebaren der „vier apokalyptischen Reiter“ freuen.

The Four
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The Four

Der Journalist Brad Stone nimmt sich nach dem „Allesverkäufer“ Jeff Bezos nun in dem Buch "Die Sharing-Economy" die jungen Wilden Uber und AirBnB vor, die mit ihren internetbasierten Ideen die etablierten Dienstleistungsbranchen Taxi und Hotel revolutionieren. Die Geschichte ist spannend, manchmal zu detailreich und bisweilen etwas distanzlos. Denn bei der deutlich spürbaren Begeisterung des Autors für die  Protagonisten kommt beispielsweise auch die Antwort auf die Frage zu kurz, wie die beiden Unternehmen mit ihrem Geschäftsmodell auf die Dauer Geld verdienen wollen.
Die Sharing Economy
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Die Sharing Economy

Kritischer geht da schon der Journalist Adam Lashinsky mit der „Ubermacht“ um, die zu weiten Teilen die Geschichte seines langjährigen CEO Travis Kalanick ist. Die Grundlage für das Buch bilden zahlreiche Gespräche von Lashinsky und Kalanick. Da zwischen dem Erscheinen der amerikanischen und der deutschen Ausgabe eine Menge passiert ist – Klagen und der Rückzug Kalanicks – wurde die deutsche Ausgabe um einige Vorworten ergänzt, die die Entwicklungen kurz aufgreifen. Gleichwohl ist das Buch ein kurzweilig zu lesendes Porträt über ein Unternehmens mit erheblich disruptiven Potential.
Ubermacht
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Ubermacht

Wolfgang Lehmacher ist Director, Head of Supply Chain and Transport Industries des Weltwirtschaftsforums. In dem Buch "Digital einkaufen" nimmt er unterschiedliche Aspekte unter die Lupe, etwa die Geschichte der Digitalisierung, die Einflussfaktoren auf den Onlinehandel, Logistik-Konzepte, Künstliche Intelligenz und Regierungen als Systemgestalter. Und noch viele mehr. Vielleicht zu viele: Die Ausführungen sind interessant, aber der Autor kratzt oft nur an der Oberfläche.
Digital einkaufen
© Springer
Digital einkaufen

Satya Nadella ist erst der dritte CEO in der 40-jährigen Geschichte des Software-Urgesteins Microsoft.  Seit seinem Amtsantritt im Februar 2014 hat sich der Konzern mit der neuen Ausrichtung „mobile first, cloud first“ schnell gewandelt. In dem Buch "Hit refresh" schildert Nadella, woher er kommt und warum er so ist wie er ist („Empathie ist mein Anker und mein Zentrum“). Das mutet bisweilen etwas pathetisch an. Aber nach der Lektüre versteht man ein bisschen besser, wieso Microsoft Unternehmen wie Minecraft oder LinkedIn gekauft hat und wieso aus Rivalen wie Apple, Google, Facebook oder Red Hat Linux plötzlich Partnern geworden sind.
Hit Refresh
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Hit Refresh

Das Silicon-Valley wird gerne zum Vorbild für die deutsche Wirtschaft erhoben. Die Journalistin Alexandra Wolfe entzaubert das „Tal der Götter“ und zeigt den Lebensstil der Menschen, die an der amerikanischen Westküste leben und arbeiten. Sie porträtiert beispielsweise Stipendiaten des Projekts „20 unter 20“, mit dem der PayPal-Mitgründer Peter Thiel junge Talente fördert. Sie verschweigt aber auch negative Aspekte nicht. Etwa, dass die Hightech-Visionäre zu viel arbeiten, um ein echtes Sozialleben zu haben oder dass die meisten Ideen nie wirklich erfolgreich umgesetzt werden.
Das Tal der Götter
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Das Tal der Götter

In Zeiten von Donald Trump und Brexit ist es schwierig, witzig zu sein, ist die Realität doch oft absurder als man sie sich ausdenken könnte. Wer das Jahr noch einmal Revue passieren lassen will, dem sei der etwas andere Jahresrückblick "Verlorenes Paradies Jamaika" von Greser&Lenz empfohlen. Nach dem Wahljahr 2017 zeigt der dreizehnte Band gezeichnete Witze, die von Dezember 2016 bis November 2017 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht wurden. Herausgekommen ist eine kritische und heitere Rückschau auf die vergangenen zwölf Monate.
Verlorenes Paradies Jamaika
© F.A.Z.
Verlorenes Paradies Jamaika