Die Unternehmensgruppe Schwarz (Lidl, Kaufland) hat dem mittlerweile pleitegegangenen Drogeriekönig Anton Schlecker Geld geliehen - und umgekehrt.

Die Unternehmensgruppe Schwarz (Lidl, Kaufland) hat der mittlerweile pleitegegangenen Drogeriekette Schlecker Geld geliehen. Es sei um ein Darlehen über 30 Millionen Euro gegangen, teilte die Unternehmensgruppe am Montag in Neckarsulm mit und bestätigte einen Bericht der "Wirtschaftswoche".

Dieses Darlehen sei durch Immobilien gesichert gewesen, die Schlecker gehörten und von Kaufland gemietet waren. "Diese Immobilien sind im Zuge des Insolvenzverfahrens als Ausgleich für das Darlehen auf die Unternehmensgruppe Schwarz übergegangen."

Zwei Geschäftsfreunde

Die "Wirtschaftswoche" berichtete unter Berufung auf das Insolvenzgutachten der Schlecker-Kette, Schwarz gehöre zu den größten Gläubigern. Lidl-Gründer Dieter Schwarz und Schlecker-Gründer Anton Schlecker sind dem Bericht zufolge seit Jahren Geschäftsfreunde.

So habe sich Schwarz zur Expansion des Discounters über Genussscheine auch bei Anton Schlecker Geld geliehen - rund 75 Millionen Euro. Dazu teilte die Schwarz-Gruppe mit: "Alle Genussscheine sind seit Jahren abgelöst, somit keinerlei Forderungen offen."

Der einstige Drogeriemarkt-Riese Schlecker hatte im Januar Insolvenz angemeldet, die Rettung scheiterte. Ende Juni waren die Lichter bei Schlecker endgültig ausgegangen. Die Pleite kostete in Deutschland etwa 25.000 Menschen den Job.