Mag die gesamte Küchenhandelsbranche stagnieren - MHK erzielt weiter Umsatzbestleistungen. Auch 2013 war ein gutes Jahr für die Verbundgruppe. Die Ziele für 2014 sind optimistisch. Ein Problem bleibt: Online.
Wachsen ist Dauerzustand bei MHK, wie schon 2012 war auch 2013 für die Kooperation mit Sitz in Dreieich, südlich von Frankfurt, ein gutes Jahr. Der Umsatz der gesamten Gruppe stieg um 5,38 Prozent auf 3,92 Milliarden Euro (Stichtag 31. Dezember). In Deutschland betrugen die Erlöse 2,72 Milliarden Euro (plus 3,9 Prozent), im Ausland gab es gar ein Umsatzanstieg um 9 Prozent auf rund 1,19 Milliarden Euro.
Ziel: Vier Milliarden Umsatz
"Wir sind sehr zufrieden", kommentierte Strothoff am Dienstag die Zahlen, die wie im Vorjahr deutlich besser sind als in der gesamten Branche. Denn laut GfK hat 2013 der Küchenmarkt um 0,8 Prozent nachgegeben, vor allem die Einrichtungshäuser büßten ein (minus 3,5 Prozent). Der Fachhandel indes wuchs um 1,2 Prozent. Im laufenden Jahr will MHK erstmals vier Milliarden Euro Umsatz erzielen. Gelingen soll dies auch durch einen weiter verstärkten Absatz von Eigenmarken, die jetzt schon für rund 31 Prozent des Gesamtumsatzes stehen.Die Kooperation hat im zurückliegenden Jahr auch profitiert von der Einkaufsgesellschaft mit Einrichtungspartnerring VME, die seit Januar 2013 aktiv ist, und die auch für 2014 das Wachstum weiter begünstigen soll. Etwas gestiegen ist auch die Zahl der Mitgliedsunternehmen der Küchen-Verbundgruppe. So registrierte MHK am 31. Dezember vergangenen Jahres 1.372 Handelspartner (plus 45). Insgesamt ist die Kooperation um 63 auf 2.012 Gesellschafter mit nunmehr 21.445 Mitarbeitern gewachsen.
Onlinehandel macht Sorgen
Im Plus liegen auch die erzielten Verkaufspreise. So kostete bei MHK im vorigen Jahr eine individuell geplante Küche durchschnittlich 11.742 Euro, das sind 2,4 Prozent mehr als 2012. Beim Franichsepartner Reddy betrug der Durchschnittspreis 6.483 Euro (plus 3,02 Prozent). Reddy feiert 2014 zwanzigjähriges Jubiliäum und ist neuerdings auch in Österreich aktiv.Deutlich zu merken ist freilich, dass auch Strothoff das rasante Wachstum des Onlinehandels zu schaffen macht. Er verwies hier unter anderem auf das Segment Haushaltselektrogeräte, von denen im vergangenen Jahr 16 Prozent via Internet abgesetzt worden sind. Beim Verkauf der sogenannten Sologeräte (Geräte, die nicht eingebaut werden), beträgt der Onlineanteil mittlerweile sogar fast 24 Prozent - 2009 waren es noch 11,3 Prozent.
Alle Verbundgruppen versuchen sich an Lösungen für den E-Commerce - wirklich erfolgreiche sind nicht bekannt. MHK bastelt derzeit an einem neuen Webshop, wann dieser ans Netz gehen soll, vermochte Strothoff noch nicht zu sagen. "Vielleicht nächstes Jahr."
Kredite für Ladenbau
Im Kampf gegen den Onlinehandel setzt MHK auf Serviceangebote ihrer Mitgliedshändler. "Die Installierung einer Dunstabzugshaube lässt sich eben nicht übers Internet regeln. Dafür braucht man einen kompetenten Dienstleister", sagte Werner Heilos, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Verbundgruppe. Daher setzt MHK auf eine Stärkung der Tochter Interdomus, einer Verbundgruppe für Sanitär-, Heizungs- und Klimafachbetriebe.Gleichsam will die Kooperation die Mitgliedsunternehmen ermuntern, ihre Läden zu verschönern. Dafür hat die Gruppe gemeinsam mit der Cronbank ein Kreditprogramm in einer Gesamthöhe von 50 Millionen Euro aufgelegt. Der Zinssatz beträgt 2,75 Prozent, die Laufzeit zehn Jahre. So ein Kredit ist freilich zweckgebunden, beispielsweise für neue Fußböden oder Fassaden und darf nicht etwa zur Ablösung eines anderen Bankkredits verwendet werden.