Eine Top-Platzierung in den Suchmaschinen ist für den Erfolg im Handel essentiell. Aber welche Kennzahlen verraten Ihnen, ob die ganze Arbeit für die Suchmaschinenoptimierung tatsächlich erfolgreich war?

Um es gleich zu sagen. Die eine, einzigartige und alles lösende Kennzahl in Sachen SEO gibt es nicht. Der erste Platz auf der Liste der Suchergebnisse ist hart umkämpft und erhöht die Wahrscheinlichkeit für größeren Umsatz. Ein Garant ist dieser Platz unter der Google-Sonne aber nicht. Wer ihn erreicht hat, wird mehr Traffic erreichen, als ein Mitbewerber einige Positionen weiter unten im Ranking. Aber das ist noch lange kein Selbstgänger. Denn was hilft der schönste Traffic, wenn die Besucher Sekunden nach dem Aufruf der Homepage das Angebot schon wieder verlassen?

Suchmaschinenoptimierung ist ein mühsames laufendes Projekt, das viele verschiedene Tätigkeiten umfasst. Und genauso vielfältig sind die Kennzahlen, ja gern inzwischen KPI genannt. 

Bounce-Rate im Blick behalten

Ruft der Besucher eine Seite auf, führt aber keine weitere Interaktion damit aus und verlässt das Angebot wieder, wird das als Bouncing bezeichnet. Die Diskussion darüber, ob eine hohe Bounce-Rate einen Einfluss auf das Ranking hat, scheint nicht abgeschlossen. Gut ist ein hoher Wert allerdings in den seltensten Fällen. Zumindest nicht im Handel, wo es ja darum geht, dass der Kunde nicht nur das Produkt, nach dem er sucht, in den Warenkorb legt, sondern auch noch ein bisschen stöbert.
Die Bounce-Rate sollten Sie unbedingt im Blick behalten. Schließlich sagt sie etwas darüber aus, wie schnell Besucher wieder verschwinden.
© Screenshot vom Autor
Die Bounce-Rate sollten Sie unbedingt im Blick behalten. Schließlich sagt sie etwas darüber aus, wie schnell Besucher wieder verschwinden.
Wenn Sie Google Analytics benutzen, finden Sie die Bounce-Rate, wenn Sie den Abschnitt "Verhalten" aufrufen und in der Übersicht auf den Link "Vollständigen Bericht" klicken. Welche Werte hier noch tolerabel sind, hängt ganz vom Content und dem Zweck der Seite ab. Hat der Kunde nach den Öffnungszeiten einer Filiale gesucht und die Antwort gleich auf der entsprechenden Seite gefunden, ist die Bounce Rate naturgemäß hoch und unkritisch. Bei redaktionellen Inhalten sollten Raten über 50 Prozent aber zum Nachdenken führen. Eine hohe Bounce-Rate kann aber auch mit einer zu geringen Ladegeschwindigkeit zusammenhängen. Denn der Nutzer ist ungeduldig.

Crawling-Fehler kontrollieren

Mit der Search Console von Google (also den "Webmaster Tools") überprüfen Sie am besten auch eventuelle Crawling-Fehler. Diese stellt Google gleich auf der Übersichtsseite als Zusammenfassung dar. Hier ist der Robot des Index einem Link gefolgt, der anscheinend ungültig war. Ziel sollte es sein, möglichst keine Fehler zu haben.

Mobile im Blick behalten

Für Google spielt der mobile Traffic eine wachsende Rolle, was auch einen Einfluss auf das Ranking hat. Überprüfen Sie die mobile Optimierung mit dem von Google selbst zur Verfügung gestellten Werkzeug. Sie erhalten dort ja auch bereits konkrete Hinweise auf Optimierungspotenzial.
Google Analytics zeigt Ihnen an, wie hoch der Anteil mobiler Nutzer auf den Seiten ist.
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Google Analytics zeigt Ihnen an, wie hoch der Anteil mobiler Nutzer auf den Seiten ist.
Wenn Sie wissen wollen, wie hoch Ihr mobiler Traffic insgesamt bereits ist, schauen Sie in Analytics unter "Zielgruppe", "Mobil" und "Übersicht" nach.

Je länger umso besser – Sitzungsdauer

Bleiben die Besucher lange auf Ihren Seiten, funktioniert Ihr Content. Je länger der Nutzer bleibt, umso mehr Werbebanner kann er sehen, Informationen aufnehmen, Produkte entdecken. Die durchschnittliche Verweildauer ist also eine gute Messgröße, was die Attraktivität des Inhalts betrifft. Sie sehen sich die Details unter Analytics mit "Zielgruppe", "Übersicht" und danach wieder "Vollständigen Bericht anzeigen" an.

Seitenaufrufe pro Nutzer

Hand in Hand mit der Sitzungsdauer geht die Zahl der Seiten, die ein Besucher im Durchschnitt in Ihrem Angebot aufruft. Die Sitzungsdauer allein sagt noch nicht alles darüber aus, wie attraktiv Site oder Shop sind. Der Besucher sollte sich intensiver durchklicken und möglichst viel sehen. Bei redaktionellem Content oder einem Shop ist es ja eher unwahrscheinlich, dass der Besucher auf Anhieb alles auf einer Seite findet. Um die Zahl der Seiten pro Besucher zu erhöhen, ist es wichtig, ihm auch möglichst viele Anreize zum Klicken zu bieten. Präsentieren Sie also Linkmöglichkeiten, damit er tiefer in den Inhalt einsteigen kann. Unter "Zielgruppe" finden Sie auf der Übersicht die "Seiten pro Sitzung".

Stammkunden messen – wiederkehrende Nutzer

Es ist halt wie im Ladengeschäft. Stammkunden machen Freude. Und wiederkehrende Besucher sind eine wichtige Messgröße, die die Zufriedenheit der Besucher mit Ihrem Content zeigt. Je mehr wiederkehrende Besucher Sie haben, umso besser. So können Sie vielleicht das Volumen bezahlter Anzeigen zurückfahren. Den Anteil wiederkehrender Besucher zeigt Ihnen Analytics direkt auf der Übersicht, die Sie nach "Zielgruppe" erreichen.

Wie finden die Nutzer zu Ihnen?

Es muss das Ziel sein, möglichst viel sogenannten organischen Traffic zu erzeugen, d.h. die Kunden über die kostenlosen Ergebnislisten in der Suchmaschine zu gewinnen. Wie hoch der Anteil der Besucher hierbei ist, zeigt Ihnen Google Analytics an, wenn Sie in den Bereich "Akquisition" wechseln. Von hier können Sie immer tiefer in die Zahlen einsteigen. Denn "Organic Search" listet Ihnen im Detail auf, welche Suchbegriffe die Besucher verwendet haben.
Der Anteil organischen Traffics sollte möglichst hoch sein. Das spart Geld bei Anzeigenschaltungen.
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Der Anteil organischen Traffics sollte möglichst hoch sein. Das spart Geld bei Anzeigenschaltungen.
" Und Quelle/Medium" lässt Sie vielleicht Trafficlieferanten entdecken, die Sie vorher gar nicht auf dem Schirm hatten.

Keyword-Ranking ermitteln

Und Tusch: Wie gut eine Seite zu einem bestimmten Suchbegriff passt, ist so etwas wie der heilige Gral der Suchmaschinenoptimierung. Das goldene Kalb, um das Consultants und Experten tanzen. Um diese Zahl zu ermitteln und auch ein Feedback darüber zu erhalten, wo die Konkurrenz so steht, gibt es dermaßen viele SEO-Tools, das Sie sprichwörtlich die Qual der Wahl haben.

Wie bereits erwähnt. Die eine und einzige Kennzahl gibt es nicht. Und bei der Webanalyse gäbe es noch reichlich Zahlenmaterial, das Sie ebenfalls untersuchen könnten. Aber wenn Sie sich um die gerade vorgestellten Metriken intensiver kümmern, sind Sie in Sachen SEO auf gutem Wege. Vergessen Sie bei aller Zahlenmagie nur nicht, die Zahlen aus der Webanalyse auch mit Verkaufs- und Umsatzzahlen in Verbindung zu setzen. MEHR ZUM THEMA:

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