In der Auseinandersetzung zwischen Mehrheitsgesellschafter Metro und den Gründern der Elektrokette MediaMarkt gibt es eine neue Wendung. Der gordische Knoten der Sperrminorität ist damit jedoch nicht durchschlagen.
Am Kräfteverhältnis im Streit mit dem anderen Mitgründer und Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals ändert sich durch Stiefels Verkauf aber nichts. Mit seinen 21,6 Prozent hat Kellerhals in der Gesellschafterversammlung nach wie vor eine Sperrminorität.
"Herr Stiefel hat aus persönlichen Gründen entschieden, sein Recht auszuüben, der Metro Group seinen Anteil von 2,97 Prozent an der Media-Saturn Holding zu verkaufen", heißt es in einer Presseerklärung des Düsseldorfer Handelskonzerns. "Die Metro respektiert diese Entscheidung und kommt ihrer Verpflichtung aus dieser 2002 vertraglich geschlossenen, so genannten Put-Option ohne Abstriche nach."
Stiefel will dem Unternehmen beratend verbunden bleiben
Leopold Stiefel war zunächst als Mitbegründer und dann als Vorsitzender der Geschäftsführung des Unternehmens von 1992 bis 2006 und schließlich als Gesellschafter der Media-Saturn Holding. Die Vertragsverhandlungen über den Verkauf laufen. Stiefel will nach eigenen Angaben der Media-Saturn-Geschäftsführung als Berater in strategischen Fragen zur Verfügung stehen."Wir begrüßen seine Bereitschaft, dem Unternehmen weiter verbunden sein zu wollen, sehr und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit", lässt sich Metro Vorstandschef Olaf Koch in der Mitteilung zitieren.
Der zweite Mitbegründer des Unternehmens, Erich Kellerhals, streitet sich mit der Metro vor Gericht. Die Metro hatte 2011 einen Beirat gegründet, in dem mit einfacher Mehrheit entschieden wird. Im August 2012 hatte das Oberlandesgericht München zwar entschieden, dass die Gründung des Beirats rechtmäßig war, Kellerhals legte dagegen aber Rechtsmittel ein. Er wirft der Metro vor, ihn enteignen zu wollen, indem sie seine Mitspracherechte aushöhle.
dpa, DH