Mit einer Sondersteuer auf Online-Einkäufe könnten nach Ansicht des Drogerie-Unternehmers Raoul Rossmann die Innenstädte gerettet werden. Im Interview mit dem Handelsblatt erläutert er, warum aktuelle Hilfen nicht wirken, wenn der Online-Handel nicht gleichzeitig gebremst wird. 

Die enorme Verschiebung der Einkäufe vom stationären Einzelhandel in den Online-Handel während der Corona-Krise stellt die Innenstädte vor große Herausforderungen. Vielerorts ist bereits von Verödung die Rede. Nun meldet sich mit dem Drogerie-Unternehmer Raoul Rossmann ein großer Player mit konkreten Vorschlägen zu Wort, wie der Online-Handel an den Kosten der Erneuerung der Innenstädte beteiligt werden müsse bzw. könne. 

Rossmann schlägt eine höhere Mehrwertsteuer oder eine Paketsteuer (zum Beispiel fünf Euro pro Lieferung) vor. Letztere sollte so hoch sein, dass der Einkauf im stationären Handel wieder wettbewerbsfähig werde. Die Steuer sollte für alle Unternehmen mit hohem Online-Umsatz anfallen. Der Strukturwandel sei damit nicht aufzuhalten, meint Rossmann im Handelsblatt-Interview. Die Hürden würden diesen jedoch für eine gewisse Zeit ausbremsen, damit der stationäre Einzelhandel Zeit habe, sich an die Veränderungen anzupassen.

Von den bisher diskutierten Maßnahmen und Hilfen für die Innenstädte hält der Drogerie-Chef nichts. Sie seien nicht zielführend und lediglich teuer für den Steuerzahler. Rossmann kritisiert außerdem die Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung für die Unternehmen insgesamt als bürokratischen Albtraum.