Künftig gehen die Bereiche Groß- und Lebensmittelhandel sowie Unterhaltungselektronik des Handelskonzerns Metro getrennte Wege. Beide Sparten werden zu eigenen börsennotierten Gesellschaften.
20 Jahre nach Gründung der Metro AG sollen künftig der Großhandel und das Lebensmittelgeschäft unabhängig von der Unterhaltungselektronik in einer eigenen börsennotierten Gesellschaft agieren. Ab dem 30. September werde das Unternehmen pro-forma in zwei organisatorisch voneinander getrennte Einheiten geteilt. Umgesetzt werden soll die Neuordnung bis Mitte 2017. Der Aufspaltung müssen die Aktionäre bei der nächsten Hauptversammlung im Februar 2017 noch zustimmen.
Das Großhandels- und Lebensmittelgeschäft (Metro Cash & Carry und Real) sowie weitere, dazugehörige Gesellschaften und Geschäftsaktivitäten wie Logistik, IT und Immobilien werden demnach ausgegliedert und abgespalten. Der verbleibende Konzernteil konzentriere sich dann auf die Unterhaltungselektronik, was im Wesentlichen die Mehrheitsbeteiligung an Media-Saturn (78 Prozent) und dem Onlinehändler Redcoon beinhaltet.
Kaum operative Synergien
"Wir haben in den vergangenen Monaten die geplante Aufteilung unseres Konzerns in zwei leistungsstarke, fokussierte Handelsunternehmen intensiv analysiert", sagte Olaf Koch. "Nun gehen wir den nächsten großen Schritt und schaffen einen international führenden Großhandels- und Lebensmittelspezialisten sowie den europäischen Marktführer für Unterhaltungselektronik-Produkte und Dienstleistungen. Die Entwicklung der vergangenen Monate bestärkt uns in unserer Überzeugung, dass beide Einheiten, die kaum operative Überschneidungen und Synergien aufweisen, eigenständig noch erfolgreicher sein werden."Geschäftsführer der Lebensmittelsparte soll vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrates Olaf Koch werden, die Unterhaltungselektronikgruppe soll Pieter Haas führen. Sitz beider Unternehmen bleibe wie bisher Düsseldorf.
Keine Erhöhung des Grundkapitals geplant
Das Konzept zur Umsetzung der Teilung sei mit der Finanzverwaltung abgestimmt worden. Eine Erhöhung des Grundkapitals der Metro AG sei nicht beabsichtigt. Um die Kapitalbasis des Unterhaltungselektronik-Geschäfts zu stärken, sei eine Beteiligung in Höhe von 10 Prozent am Großhandels- und Lebensmittelgeschäft geplant. Nahezu alle bestehenden Finanzverbindlichkeiten der Gruppe werden von der Großhandels- und Lebensmitteleinheit übernommen. "Die neue Kapitalstruktur verschafft beiden Einheiten Stabilität und Raum für weiteres Wachstum. Beide Unternehmen sind für die Zukunft gut aufgestellt", ist Olaf Koch überzeugt.Die Metro Group erzielte im Geschäftsjahr 2014/15 einen Umsatz von rund 59 Milliarden Euro. Das Unternehmen ist in 29 Ländern an mehr als 2.000 Standorten tätig und beschäftigt gut 220.000 Mitarbeiter.