"Wir setzen mit voller Kraft auf den Ausbau des Onlinevertriebskanals", lautet die Devise bei Metro. Der Konzern hat dafür einen weiteren Lebensmittel-Lieferanten gekauft - und streckt dadurch seine Fühler nach Frankreich aus.
Der Handelskonzern Metro verstärkt sein Liefergeschäft mit einer weiteren Übernahme. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, kauft es den französischen Lebensmittel-Lieferanten Pro à Pro. Über den Kaufpreis hätten beide Seiten Stillschweigen vereinbart, hieß es. Pro à Pro erwirtschaftete im vergangenen Jahr mit gut 1.700 Vollzeitmitarbeitern einen Umsatz von rund 670 Millionen Euro. Die Behörden müssen dem Geschäft noch zustimmen.
Das Unternehmen, das bislang dem belgischen Handelskonzern Colruyt Group gehörte, beliefert rund 42.000 Kunden in Frankreich. In erster Linie sind das Großkunden in der Betriebsgastronomie sowie Kantinen von Schulen oder Krankenhäusern. Einen starken Zuwachs erzielte Pro à Pro den Angaben nach zuletzt bei Restaurants und Caterern. Diese Kundengruppe ist auch für die Metro besonders interessant.
Eine Milliarde Euro Lieferumsatz
Die Düsseldorfer setzen große Hoffnungen auf die Belieferung von Kunden aus der Gastronomie oder dem Hotelgewerbe und hatten bereits die Lieferanten Classic Fine Foods und Rungis Express gekauft. Mit dem nun dritten Zukauf gewinne Metro binnen zwölf Monaten über eine Milliarde Euro Lieferumsatz hinzu, sagte Metro-Chef Olaf Koch.
Wie wichtig das Internet für Metro hat, beweist die Beteiliung beim innovativen Lebensmittelhändler Emmas Enkel. Dessen drei stationäre Geschäfte in Düsseldorf, Essen und Berlin wurden geschlossen. "Wir setzen mit voller Kraft auf den Ausbau des Onlinevertriebskanals", heißt es bei Metro zur Begründung. Der Konzern ist seit 2014 bei dem Multichannel-Händler engagiert, zuletzt baute man die Beteiligung auf 93 Prozent. Emmas Enkel wurde 2011 gegründet.