Im Schach um die beste Position auf dem Plattform-Markt für elektronische Geschäftsabläufe rückt Microsoft um ein Feld vor: Die neue Version des BizTalk Servers 2002 soll im Januar kommenden Jahres verfügbar sein.

Im Schach um die beste Position auf dem Plattform-Markt für elektronische Geschäftsabläufe rückt Microsoft um ein Feld vor: Die neue Version des BizTalk Servers 2002 - dem zentralen Produkt in diesem Spiel - soll im Januar kommenden Jahres verfügbar sein. Da mit der Königin allein jedoch kein Staat zu machen ist, versucht die Gates-Company erneut, sich statt als Produkt- als Lösungsanbieter zu positionieren, und führt so genannte Solution Offerings ins Rennen. Diese umfassen neben einigen Produkterweiterungen auch Partner Solutions und den eigenen Services-Bereich.

Schließlich geht es um einen fetten Happen: Der EAI-Markt (Enterprise Application Integration) für Deutschland soll im kommenden Jahr bei etwa einer Milliarde Euro liegen, so eine Studie des Beratungshauses Metagroup. 258 Mio. davon entfallen allein auf Lizenzkosten. Bis Ende 2002 will Microsoft seinen Marktanteil auf "5 bis 10% steigern", hofft Volker Heimannsberg, Produktmanager für den BizTalk Server. Über die aktuellen Marktzahlen spricht man in Ismaning lieber nicht: "Dafür sind wir mit BizTalk noch nicht lange genug auf dem Markt", so Heimannsberg. Hauptwettbewerber sind IBM mit MQ Series, Tibco, Vitria, Mercator und Fujitsu Siemens Computers.

Die neue Version des BizTalk Servers 2002 beinhaltet nach Herstellerangaben im wesentlichen Verbesserungen hinsichtlich Bedienung, Administration, Monitoring sowie Deployment. Der BizTalk Server ermöglicht es Geschäftspartnern, auf Basis von XML Informationen und Dokumente unterschiedlicher Formate auszutauschen. Zudem können Unternehmen darauf Geschäftsprozesse entwickeln, integrieren und automatisieren. Mit den verschiedenen Werkzeugen lassen sich XML-Schemata spezifizieren und austauschen, Verbindungen mit den Geschäftspartnern herstellen und Business Prozesse grafisch darstellen.

Die von Microsoft ins Feld geführten "Solution Offerings" richten sich vorwiegend an mittelständische Kunden, wie beispielsweise die im November erschienene Lösung für die Einbindung von Lieferantenketten. Eigenen Angaben zufolge ermöglicht der Hersteller damit, dass Lieferanten ihre Produkte und Dienstleistungen dem Kunden über mehrere Vertriebswege zur Verfügung zu stellen. Die Lösung besteht aus den üblichen Verdächtigen, wie Exchange-, SQL-, Commerce- und BizTalk-Server, und umfasst auch lösungsspezfische Erweiterungen, Spezifikationen für Architektur und Betrieb sowie Service und Support gemeinsam mit Partnern, wie beispielsweise Compaq Global Services.

Die deutsche Version von BizTalk 2002 soll einen Monat später als die englische, im Februar kommenden Jahres, auf den Markt kommen. Die Standard Edition von BizTalk 2002 kostet ca. 5.600 Euro und ist auf fünf Konnektoren begrenzt. Die Enterprise Edition, die nach Angaben des Herstellers skalierbar und hochverfügbar sein soll, kostet 28.000 Euro. (GK)


Aus München berichtete Gerlinde Küsel


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