Im Rennen um den Payment-Platz im Smartphone sind neben zu erwartenden Namen beispielsweise auch Mercedes oder Volkswagen dabei. Ganz weit vorne brilliert Alipay, die nach Europa drängen.Wie das Geschäft läuft, erklärt Xiaogiong Hu, Head of Business Development Dach & CEE bei Alipay.
Der Kosmos von Alipay
Globale Lösungen vom Global player
Für die Autobauer aus Stuttgart ist Mercedes pay ein Bestandteil der Daimlers Mobilitäts- und Digitalisierungsstrategie und werde sukzessive über Serviceleistungen des Konzerns angeboten. „Mercedes pay soll das bestehende Netzwerk für Bezahlarten vergrößern. Hierbei werden zwei Produkte kombiniert: eine elektronische Brieftasche, eWallet, sowie eine globale Lösung, um Zahlungen abzuwickeln“, erklärt Florian Otto, Leiter der globalen Kommunikation, auf Nachfrage.„Seit September 2018 erfolgt die Zahlungsabwicklung im Mercedes me Connect Store in über 19 Ländern elektronisch und mit nur einem Bezahlprofil. Weitere Länder folgen. Ab Februar 2019 können Mercedes Benz Kunden über das neue MBUX-System verschiedene Services beispielsweise Office-Lösungen oder Concierge-Dienstleistungen direkt im Auto bezahlen", ergänzt Otto.
In naher Zukunft zahlt ein Wagen von Volkswagen selbst
Auch Volkswagen ist aktiv. „Ende 2018 waren die ersten digitalen Marktplätze in fünf Ländern operativ. Dieses Jahr ist geplant, alle wesentlichen digitalen Marktplätze des Volkswagen-Konzerns in Europa mit dieser Lösung zu versorgen.Ferner wird 2019 in den Märkten USA und Kanada an den Start gegangen“, erläutert Pressesprecher Stefan Voges. „Unsere IoT-Bezahllösung schließt alle Dienste rund um die Mobilität ein – das heißt Neu- wie Gebrauchtfahrzeuge, Service und alle Digitalen Dienste wie Parking, CarSharing oder Charging.
Die Wallet richtet sich an Privatpersonen wie Firmen. Damit können Zahlungsdaten gespeichert werden. Ende des ersten Quartals kann sie auch mit E-Money aufgeladen werden. „Damit werden größere Zahlungen genauso komfortabel und sicher abgewickelt, wie viele kleinere Zahlungen beispielsweise für Parktickets. Neben den bekannten Kanälen Online und Mobile, werden unsere Produkte auch im Fahrzeug verfügbar sein“, ergänzt Voges.
Was Alipay mit der Lizenz langfristig plant, ist noch nicht klar „Wir freuen uns auf eine enge Zusammenarbeit mit den Regulierungsbehörden und unseren Partnern in Luxemburg. Dadurch können wir Unternehmen in Luxemburg und Europa noch besser betreuen und ihnen helfen, mit chinesischen Touristen in Kontakt zu kommen“, so der Kommentar des Sprechers des dahinterstehenden Konzerns Ant Financial.
Per Alipay weltweit bezahlen, Zimmer buchen, Termine fixieren ...
2,9 Millionen davon reisten 2018 nach Deutschland. Viele haben einen langen Einkaufszettel dabei und die passende Reiseroute meist per App vor Abreise fixiert. Wo die marken- und qualitätsaffinen Kunden einkaufen, hängt auch vom Angebot der Zahlungsmethode ab.Zuhause sind sie gewohnt mobil zu bezahlen, das möchte man auch auf der globalen Shoppingtour. Alipay bietet Vorteile, beispielsweise einen attraktiven Wechselkurs und die Option der automatischen Mehrwertsteuer-Rückerstattung (siehe So kaufen chinesische Touristen in Europa).
Deutsche Händler haben auf die Gewohnheiten der reiselustigen Chinesen bereits reagiert und wollen das Geld ausgeben so bequem wie möglich machen – kurz sie bieten die Bezahlung via Alipay oder WeChatpay an.

Wie ist das Interesse der deutschen Händler für Alipay?
Das Interesse ist bereits hoch und wächst stetig: In Deutschland kooperieren schon mehrere Tausend Händler mit Alipay, in Europa ist die Zahl der Händler gar im fünfstelligen Bereich. Der Grund dafür ist simpel: Eine Kooperation mit Alipay lockt mehr reise- und kauffreudige chinesische Touristen in die Läden der Partner.
Zum einen, weil in China mobiles Bezahlen zum Alltag gehört. Taxifahrten, Einkäufe und sogar Spenden an Straßenkünstler laufen ganz natürlich über Apps wie Alipay. Wenn deutsche Händler diese Gewohnheit unterstützen, dann besuchen chinesische Touristen eher deren Läden.
Zum anderen bietet die Alipay-App diverse Marketing-Tools, die Kunden- und Absatzvolumen erhöhen. Partner können beispielsweise Rabatte ausweisen, Coupons anbieten, Menüs in chinesischer Sprache bereitstellen und über einen Navigationsdienst von App-Nutzern angesteuert werden.
Wer ist bereits dabei?
In Deutschland konnten wir schon einige namhafte Händler und Marken für Alipay gewinnen, unter anderem Kaufhof, Rossmann, KaDeWe, Breuninger, Samsonite, Douglas, Michael Kors, Gucci, Wempe, WMF und Fissler. Allerdings sind unsere Dienste auch für kleinere Einzelhändler oder Märkte interessant. Beispielsweise haben wir auf dem Münchner Viktualienmarkt Händler wie die Münchner Suppenküche oder den Teeladen Tea Flower an das Alipay-Netz angeschlossen und im „Travel Guide“ der App Informationen zu Ort, Angeboten und Rabatten der Händler hinterlegt. Letztlich sind wir konstant mit weiteren Händlern in Gesprächen und bauen unser Netzwerk stetig aus.
Wie sehen die Nutzungszahlen aus?
Vor kurzem haben wir bekannt gegeben, dass Alipay zusammen mit seinen globalen Partnern inzwischen weltweit über einer Milliarde Menschen mobiles Bezahlen ermöglicht. Die Nutzung von Alipay konzentriert sich hauptsächlich dort, wohin die meisten chinesischen Touristen reisen. In Deutschland sind das Städte wie Frankfurt, München, Düsseldorf, Berlin und Köln oder generell beliebte Reiseziele wie das Schloss Neuschwanstein. Bezüglich Händlerbranchen bewegt sich in Deutschland aktuell viel bei Drogerieketten, Kaufhausketten, Einzelhändlern und Luxusmarken.
Was erwarten Sie für dieses Jahr?
Wir sind aktuell in Verhandlungen mit weiteren, relevanten Playern auf dem deutschen Markt, unter anderem in den Bereichen Drogerie, Unterhaltungselektronik und öffentliche Verkehrsmittel. Unser Ziel ist es, Alipay überall dort anzubieten, wo chinesische Touristen hinreisen. Darauf arbeiten wir auch in 2019 aktiv hin.