Weil zahlreiche Händler gefälschte Sandalen verkauft haben sollen, zieht sich Birkenstock von der US-Seite von Amazon zurück. Auch in Deutschland machen Plagiate der Modebranche zu schaffen.
Das Markenbewusstsein habe in den vergangenen zwanzig Jahren zugenommen, sagte Spiesecke. Und damit auch die Verführung, nach billigen Alternativen Ausschau zu halten: So seien kopierte Schuh- oder Bekleidungsstücke im Vergleich zum Original bis um das Zehnfache billiger zu haben.
Der Schuhhersteller Birkenstock hatte Ende vergangener Woche angekündigt, den Verkauf seiner Produkte auf der US-Verkaufsseite von Amazon zu stoppen. Über Amazon Marketplace - der Plattform für eigenständige Händler - seien gefälschte Sandalen aus China in den Umlauf gekommen. Das Unternehmen aus Neustadt/Wied (Rheinland-Pfalz) wirft Amazon vor, den Vertrieb "schlechter Kopien" toleriert zu haben.
Markenhersteller im Clinch mit Amazon
Birkenstock ist nicht das erste Unternehmen, das mit Amazon über Geschäftspraktiken auf Marketplace im Clinch liegt: Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" hatte auch der Konsumgüter- und Medizintechnikkonzern Johnson & Johnson im Jahr 2013 den Verkauf auf Amazon zeitweise eingestellt. Das Unternehmen befürchtete einen Schaden für die eigene Marke, da auf Amazon angeblich beschädigte oder abgelaufene Ware vertrieben worden sein soll.Vor täuschend echten Fälschungen sind auch Konsumenten in Deutschland nicht sicher. «Online-Shops, in denen gefälschte Waren angeboten werden, machen einen immer professionelleren und seriöseren Eindruck», wie eine Zoll-Sprecherin erklärte. Häufig sei der Preisunterschied auch nicht zu groß, damit die Käufer keinen Verdacht schöpften.