Momox sieht den Einstieg der großen Modemarken in den Second-Hand-Handel mit Bekleidung auch als Chance für den Mittelstand. Die Online-Apotheken erhalten schlechte Noten bei einer Stichprobe und der Einzelhandel hat im Dezember durch den Lockdown seinen Schwung verloren. In Großbritannien verschwindet wieder eine Modehandelskette von der Bildfläche, denn Topshop wird von Asos übernommen. Weitere Akquistionen sind in den nächsten 18 Monaten auch von der Berlin Brands Group zu erwarten. In diesem Jahr sind im E-Commerce die Themen Nachhaltigkeit und Social Commerce als wegweisend zu erwarten.
///// HANDEL NATIONAL
Der Second-Hand-Bekleidungshandel rückt ins Blickfeld der Kunden
Der Online-Verkauf gebrauchter Kleidung wird von immer mehr Unternehmen als lukratives Feld entdeckt, der Wettbewerb wird stärker. Dies meint Heiner Kroke, Chef des Re-Commerce-Anbieters Momox, in einem Interview in der Fachzeitschrift Textilwirtschaft. Mit seiner Plattform muss er gegen große Anbieter wie Zalando, H&M und About You, die im vergangenen Jahr im Second-Hand-Segment gestartet sind, bestehen, aber auch spezialisierte Plattformen wie Vinted oder Mädchen Flohmarkt gehören zu den Mitbewerbern. Wobei Kroke der Einstieg der großen Namen keine Kopfschmerzen bereitet, er sieht darin vielmehr eine Chance für sein Unternehmen, das er auch gerade einem Rebranding unterzogen hat. Mit Hilfe der großen Online-Händler gebe es die Chance, dass die Aufmerksamkeit der Kunden auf den Wiederverkauf der Bekleidung wachsen werde. Die Kleidung lande nicht mehr im Altkleider-Container, ihr Verkauf werde als Möglichkeit wahrgenommen. Momox könne am Ende den Wettbewerb sogar anführen, glaubt Kroke.
Online-Apotheken schneiden schlecht ab
Die Ergebnisse einer Stichprobe des Verbrauchermagazins Super.Markt des RBB sind für die untersuchten Online-Apotheken nicht befriedigend und für die Kunden in der Folge nicht beruhigend. Die Beratung der Patienten über die Callcenter erfolgte in einigen Fällen nicht so umfassend wie gesetzlich gefordert, über Neben- und Wechselwirkungen wurde nicht ausreichend informiert. In einigen Fällen mussten die Patienten mehrmals nachfragen, um die für sie wichtigen Hinweise zu erhalten.
Schlechter Dezember für den Einzelhandel
Der Lockdown im Dezember hat sich für den Einzelhandel deutlich ausgewirkt und ein schlechtes Weihnachtsgeschäft zur Folge. Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamts lagen die Umsätze im Dezember 2020 um 9,6% unter denen im November. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es einen leichten Zuwachs um 1,5%. Der Online-Handel war im Dezember um 31% stärker als im November, starke Einbrüche verzeichneten Textilien, Bekleidung und Schuhe mit bis zu 40%. Zuwächse gab es im Lebensmitteleinzelhandel sowie bei Super- und Verbrauchermärkten. Beim Blick auf das vollständige Jahr liegen die vorläufigen Zahlen für 2020 bei einem Plus von 3,9%.
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HANDEL INTERNATIONALAsos schluckt TopshopBBG mit großen Plänen
Die Berlin Brands Group (BBG) will in diesem Jahr große Schritte im europäischen E-Commerce unternehmen, berichtet Onlinemarktplatz. Das Investitionsvolumen, das das Vertical Commerce-Unternehmen für die nächsten 18 Monate ansetzt, liegt bei 250 Millionen Euro. Im Visier hat BBG E-Commerce-Marken und Amazon-Händler, mit dem Ziel die Nummer Eins im europäischen Online-Handel zu werden. Seit dem vergangenen November hat der Spezialist im Direct-to-Consumer-Segment sechs Marken aus den Bereichen Haushaltsgeräte, Garten, Haus & Wohnen, Sport und Elektronik übernommen. Finanziert werden sollen die nun geplanten weiteren Investitionen durch Eigen- und Fremdkapital.
///// TRENDS & TECH
Bloomreach übernimmt ExponeaNachhaltigkeit und Social Commerce als Wegweiser für 2021
Nach dem erfolgreichen Jahr 2020 rechnet der Full-Stack Fulfillment Experte Omnipack mit neuen Trends für das noch junge Jahr, meldet Onlinemarktplatz. So erwarten die Logistikspezialisten 2021 auf allen Marktseiten eine wachsende Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit. Daneben sei als Folge der weiter andauernden Pandemie mit einem Wachstum des E-Commerce durch neue virtuelle Marktplätze zu rechnen, dazu gehöre auch eine zunehmende Dynamisierung. Als neuer Trend sei aber auch der Anstieg des Handels über soziale Medien zu erwarten. Hier könnten die Kunden direkter angesprochen werden, erforderlich sei der Einbau von Funktionen für die Durchführung von Ein- und Verkauf. Um diese sich bietenden Möglichkeiten nutzen zu können, müssten die Online-Händler einen Schwerpunkt auf eine fehlerfreie Auftragsabwicklung legen, mitentscheidend für den Erfolg seien aber auch entsprechende Datennutzung und Datensicherheit.