Der Handelsverband läutet wieder die Alarmglocke, denn die gelockerten Öffnungszeiten haben laut einer Umfrage keinen positiven Effekt erzielt. Die Aussichten für den stationären Handel sind weiterhin nicht vielversprechend, denn einzelne Städte und Landkreise müssen die Lockerungen nach dem Überschreiten der Inzidenz-Werte wieder zurücknehmen. Aber Online-Anbieter wie Zalando lassen sich aber nicht aus der Ruhe bringen, sie erwarten für 2021 gute Zahlen. Und das nicht nur in Deutschland, auch auf den internationalen Märkte sehen die Unternehmen den E-Commerce unverändert als Erfolgsweg. In China und Großbritannien finden sich weitere Beispiele für Verstärkung für und Konzentration auf den Online-Handel.
///// HANDEL NATIONAL
Click & Meet hilft dem Handel nur bedingt
Nach einer Umfrage des Handelsverbands Deutschland hat die in der vergangenen Woche gestartete Verkaufsoption Click & Meet dem Einzelhandel nur bedingt geholfen. Händler in den Innenstädten müssten immer noch mit Umsatzverlusten bis zu 30 Prozent kämpfen, meldet der Verband. Daher müsse sich die Politik von starren Inzidenz-Werten lösen und weitere Kriterien in die Öffnungsstrategie aufnehmen. Geschäfte, die Click & Meet einsetzten, hätten zwar geringere Umsatzeinbußen zu verzeichnen, aber auch hier lägen sie bei 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die "zaghaften" Öffnungsperspektiven böten keinen Ausweg und seien ein Verlustgeschäft, erklärt Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Verbands.
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Lieferando erhöht die Liefergebühren
Lieferando setzt in einigen deutschen Städten die Liefergebühren kräftig nach oben. So steigen sie nach einem Bericht der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) in Hannover von 1,50 auf 2,90 Euro. Diese Erhöhung gelte für Restaurants, die keine eigenen Fahrer hätten, sondern die von Lieferando einsetzten. Als Grund für den Schritt nenne das Unternehmen gestiegene Logistikkosten und die in einigen Städten gestiegenen Stundenlöhne der Kuriere. Des Weiteren habe sich Lieferando den Tarifen anderer Dienstleister angepasst. Nach Angaben der HAZ habe sich der Lieferdienst aber nicht geäußert, ob der Gebührenanstieg nur für einige Städte gelte oder bundesweit.
Zalando erwartet Umsatzplus
Zalando nimmt die erfolgreichen Zahlen aus dem vergangenen Jahr für einen optimistischen Blick ins laufende Jahr. Nach einem Umsatzwachstum um 32,1 Prozent auf acht Milliarden Euro gehe der Online-Modehändler in diesem Jahr von einem Umsatzanstieg zwischen 24 und 29 Prozent auf 9,9 bis 10,3 Milliarden Euro aus, meldet Fashion United nach den ersten veröffentlichten Zahlen. Das deutliche Umsatzplus soll zu einem bereinigten operativen Ergebnis zwischen 350 und 425 Millionen Euro führen, 2020 lag der Wert bei 420,8 Millionen Euro.
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HANDEL INTERNATIONALDie EU-Kommission hat das neue Einfuhrkontrollsystem (ICS2) gestartet. In der ersten der drei Phasen, die weiteren folgen bis März 2024, geht es um die Erfassung von Post- und Express-Sendungen, die auf dem Luftweg in die EU versendet werden oder innerhalb der EU verschickt werden. Mit ICS2 will Brüssel ein neues Frachtrisikomanagement installieren und vor den Gefahren, die von gefährlichen und illegalen Waren ausgehen, schützen. In Phase 1 sollen die Zollbehörden Lieferkettendaten besser erfassen können und so eine Risikoanalyse in Echtzeit umsetzen. So sollen nun Expressunternehmen und ausgewiesene Postdienstleister mit Sitz in der EU eine Auswahl ihrer Daten übermitteln, bevor die Waren in ein Flugzeug mit Ziel EU verladen werden. Für Postsendungen sind nun Frachtvorabdaten erforderlich. Damit soll der Zoll in der Lage sein, "im Zusammenhang mit den enormen und zunehmenden Warenströmen des elektronischen Handels auf ein breites Spektrum von unsicherem Verkehr reagieren zu können", erklärt die Kommission.
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Rakuten plant große Kapitalerhöhung
Der japanische E-Commerce-Konzern Rakuten plant nach einem Bericht von Business Insider eine Kapitalerhöhung von 2,2 Milliarden US-Dollar. Mit dem frischen Geld sei dann ein Ausbau der Logistik mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz bis hin zu Mobilanwendungen vorgesehen. Das Unternehmen wolle sich mit diesem Schritt bessere Möglichkeiten im Wettbewerb mit den US-amerikanischen Konzernen verschaffen. Von der Börse wurde dies begrüßt, der Kurs sprang nach der Mitteilung um 24 Prozent nach oben. Ein Großteil der neuen Aktien soll an den chinesischen Technologiekonzern Tencent, den US-amerikanischen Einzelhandelskonzern Walmart und die Japan Post gehen. Rakuten wolle sich dadurch eine gute Position in den drei globalen führenden Wirtschaftsnationen verschaffen.
Otto verkauft Mondial Relay
Die Otto Group setzt ihre Umstellung im Logistikbereich fort und verkauft das französische Paketunternehmen Mondial Relay. Käufer werde der Paketdienstleister InPost, meldet die Textilwirtschaft. Der Kaufpreis liege bei 565 Millionen Euro, das Management bleibe im Amt. Mondial Relay verfüge über ein Netz von rund 10.500 Paketstationen, im vergangenen Jahr habe die Zahl der transportierten Sendungen bei 140 Millionen gelegen. InPost wurde 1999 in Polen gegründet, die 12.000 Paketautomaten liegen in Polen, Großbritannien und Italien.
Thorntons will alle Läden schließen
Der Schokoladeproduzent Thornton kündigt an, alle seine Läden schließen und den Verkauf komplett auf online umstellen zu wollen. Wie Internet Retailing weiter meldet, soll die Zahl der abgebauten Arbeitsplätze bei rund 600 liegen. "Da die Kunden ihre Art des Einkaufs ändern, müssen wir uns ebenfalls ändern", zitiert das Magazin das Unternehmen. Die Marke Thorntons werde aber beibehalten. Die Schwierigkeiten des Ladenverkaufs in den Innenstädten seien zu groß geworden und dies werde anhalten. Die Zahl der Ladengeschäfte lag 2011 bei 364, heute stehen noch 61 Geschäfte unter Thorntons-Flagge.
///// TRENDS & TECH
Produktbewertungen in Online-Shops spielen bei der Auswahl der Produkte und dem anschließenden Kauf eine maßgebliche Rolle. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Trusted Shops, über die T3N berichtet. Für 53 Prozent der Kunden, die das jeweilige Produkt noch nicht kennen, seien Online-Bewertungen eine wichtige Informationsquelle. Dabei gehe es für sie primär darum, Fehlkäufe zu verhindern, erklärten 28 Prozent. Für 65 Prozent der Kunden seien Reaktionen des Händlers auf Bewertungen eine Grundlage für Vertrauen in den Händler. Die Kunden wünschten sich die Bewertungen nicht nur, sie seien auch bereit, selbst einen Kommentar zu schreiben. So hätten 80 Prozent selbst einmal ein Produkt oder eine Dienstleistung bewertet, allerdings täten dies nur knapp 20 Prozent mehrfach. 17 Prozent gäben an, dass sie es nie tun würden. Durchgängig positive Bewertungen sei aber nur für 25 Prozent ein Kaufargument, 58 Prozent vertrauten einem Anbieter mit positiv und negativ gemischten Kommentaren.
Bei den Bezahlungen per Kreditkarte gelten nun strengere Regeln. Nach der Einführung der Regeln für höhere Beträge ist jetzt auch für Rechnungssummen bis zu 150 Euro eine Zwei-Faktor-Authentifizierung vorgeschrieben, melden mehrere Medien. Kunden müssen auf zwei voneinander unabhängigen Wegen nachweisen, dass sie Inhaber der Kreditkarte sind. Bei Online-Einkäufen sind zwei Sicherheitskriterien erforderlich, üblicherweise das Passwort und die Transaktionsnummer. Dies kann dem Karteninhaber per SMS übermittelt werden oder durch das Scannen eines übersendeten Strich- oder QR-Codes.