Hhhhhmmmpf, hhhhmmmpf. So könnte es klingen, wenn sich ab heute in den Läden Verkäufer mit Kunden unterhalten. Das gesprochene Wort muss sich jetzt durch Gesichtsmasken kämpfen, je nach Dicke des Stoffes oder Beschaffenheit der Maske, könnte sie wie eine Lärmschutzwand wirken. Und wenn man Karl Lauterbach folgt, dann wird dieser große Maskenball noch lange andauern. Der SPD-Gesundheitspolitiker denkt wie Epidemiologen der Universität Harvard, die davon ausgehen, dass uns das Coronavirus noch bis zum Jahr 2022 beschäftigen wird. Mit allem, was dazugehört: Abstand, Hygiene - und Masken. Hhhhhmmmpf, hhhhmmmpf.
Stellen Sie sich bitte hinten an
Kennen Sie den? "Was macht ein DDR-Bürger, wenn er eine Schlange sieht? Anstellen." Denn eine Reihe Wartender vor einem Geschäft war damals das Signal für: Heute gibts was, was es sonst nicht gibt. Was, hat man oft erst drinnen erfahren. Egal, Chance nutzen! So ähnlich sah es am vergangenen Samstag auch in gesamtdeutschen Innenstädten aus. Schlangestehen allerorten. Der Unterschied: Man weiß heute meist, was es in den Geschäften gibt. Aber man darf halt nicht mehr einfach so hinein, weil wegen der Hygiene nur jeweils nur eine begrenzte Anzahl Kunden zugelassen wird. Da wird der Innenstadtbummel zu Geduldsprobe. Kein Wunder, wenn der erste Samstag nach dem gelockerten Lockdown eher ruhig verlief, wie unter anderem die Süddeutsche Zeitung berichtet. Der Handelsverband HDE spricht von schwachen Geschäften, schreibt Fashionunited. Der Bonner Generalanzeiger hat in seiner Region aber auch ein paar zufriedene Händler gefunden.
Der 250-Euro-Gutschein und viele Fragen
Diese Idee der Grünen war ein Spitzenthema des Wochenendes. Gutscheine über 250 Euro für jeden Deutschen, die dann damit im schwer gebeutelten lokalen Einzelhandel einkaufen oder in der Gastronomie vor Ort essen und trinken sollen, wie unter anderem n-tv berichtet. JEDER Deutsche. Auch der Milliardär Dietmar Hopp oder Fußball-Torwart Manuel Neuer? Bonus-Forderung: Die Gutscheine sollen nicht online zur Anwendung kommen. Aber wenn das lokale Geschäft einen guten Onlineshop hat - darf dort dann nicht bestellt werden? Oder heißt online nur Amazon oder Zalando? Darf man das Geld nur im Wohnort ausgeben, oder auch am Arbeitsort? So viele Fragen. Und dabei wurde noch gar nicht diskutiert, wo das viele Geld herkommen soll, das nicht nur vom Einzelhandel gefordert wird. Amazon Ultra
Die letzte Meile ist im Zustellgeschäft die Strecke der Wahrheit. Auf dem Weg zur Wohnungstür des Kunden sind für die Logistiker Tempo und Zuverlässigkeit angesagt. "Ultrafast" heißt es bei Amazon, das dafür in Emden ein eigenes Depot bauen lässt, damit auch das platte norddeutsche Land so schnell wie möglich beliefert werden kann, informiert Exciting Commerce. Das Manager Magazin wiederum hatte von etlichen Corona-Infizierten im Versandzentrum "Ham 2" in Winsen an der Luhe berichtet.
Die Herren des Geldes
Vor den Kameras sieht man nur Top-Politiker Merkel, Altmaier oder Scholz - doch die Männer dahinter machen die eigentliche Arbeit. Regierungsbeamte, die jetzt über die Milliardenhilfen für die deutsche Wirtschaft entscheiden. Das Handelsblatt stellt diese Fachleute vor, die den neu geschaffenen Wirtschaftsstabilisierungsfonds verwalten. Chef des Teams ist Jörg Kukies, Staatssekretär in Bundesfinanzministerium - und vor einigen Tagen Gast im Digital Talk der dfv-Euro Finance Group.
Corona-Krise zeigt der Logistik neue Wege
Die Corona-Krise stellt die Logistik vor große Herausforderungen. Im Lager und auf der Straße zeigt die Branche Flexibilität und testet neue Lösungen. Doch es gibt immer noch Bremsklötze. Welche Probleme stehen bevor? Welche Lösungen sind jetzt und in Zukunft gefragt. Der Business Guide "Neue Wege der Logistik" zeigt branchenübergreifend auf über 50 Seiten, was die Branche und Business-Kunden tun können, um die Supply Chain in Krisenzeiten zu sichern – und künftig flotter zu machen.
//// HANDEL INTERNATIONAL
Italien wird wiedererweckt
"Wenn du Italien liebst, bleibe auf Abstand." Dieser Satz von Giuseppe Conte könnte das Motto des italienischen Erweckungserlebnisses sein. Der Premierminister verkündete jun das Ende des strengen Lockdowns des vom Coronavirus so furchtbar heimgesuchten Landes. Ab 4. Mai darf in etlichen Industriebereichen die Produktion wieder anlaufen - und der Einzelhandel ab 18. Mai wieder öffnen. Trotzdem bleibt alles mit enormen Einschränkungen und Hygieneregeln (Abstand) verbunden, steht im Handelsblatt. Bemerkenswert: Chirurgische Gesichtsmasken werden zu einem staatlich festgelegten Minipreis ausgegeben.
Wenn Trump Wirtschaftspolitik macht
Man ist ja von Donald Trump allerlei Wunderliches gewohnt, nicht nur in diesen Coronazeiten. Und der US-Präsident zieht immer noch eine Karte aus dem Ärmel. Jetzt forderte er von der Post der Vereinigten Staaten, die Zustellpreise für Amazon zu erhöhen, andernfalls gebe es keine Staatshilfen, schreibt Geekwire. Für den Präsidenten ist die US-Post einfach zu billig und deswegen so defizitär. Also, Preise um das Vierfache anheben, und schon ist alles klar. So läuft Wirtschaftspolitik der Marke Trump. The Return of the Plastiktüte
Im Jahr 2016 hatte Kalifornien kostenlose Einweg-Plastiktüten aus Einzelhandelsgeschäften des US-Bundesstaates verbannt. Gute Sache für die Umwelt. Doch jetzt ist Coronakrise, und da gelten neue Regeln. Die Tüten sind wieder erlaubt. Weil: Einweg bedeute mehr Gesundheitsschutz für alle als Mehrwegbeutel. Die neue Verordnung gilt erst einmal für die nächsten 60 Tage, heißt es im Independent.
Shopify als Krisenbegleiter
Shopify - die mächtige Amazon-Alternative, schrieb Kollege Olaf Kolbrück einmal. Die Plattform gibt sich als der Rundum-Betreuer für Onlinehändler, und wer sich deren Aktienkurs anschaut muss annehmen, dass das Unternehmen in der Tat unterwegs ist. Nun hat auch Shopify auf die Coronakrise reagiert und bietet seinen Partnern 4 Apps sowie etliche neue Dienste an, die in dieser Zeit wichtig und hilfreich sind. Mehr dazu steht bei Tamebay.
//// TECH & TRENDS
Facebook will es wie Zoom machen - nur besser
Besserer Schutz der Daten, besserer Schutz der Privatsphäre. Und alles soll einfach nutzen sein. Das verspricht Facebook-Chef Mark Zuckerberg und will damit die Kunden für Videotelefonie auf seine Plattform lenken. Bisher ist ja Zoom der Dienst der Stunde, alle Welt unterhält sich darüber, obwohl anfangs dort die Daten nicht waren. Das Facebook-Angebot wirkt laut Handelsblatt wie eine Zoom-Kopie mit den Vorteilen eines sozialen Netzwerkes und Künstlicher Intelligenz.
Es gibt gute Gründe für Einzelhändler, nicht über den Amazon-Marktplatz zu verkaufen. Der Frankfurter Laufsportfachmann Jost Wiebelhaus jedenfalls, hat kein Interesse. Was sonst noch in der "Woche im Handel" passierte: Rossmann will einen lustigen Werbespot machen und hätte besser bei Porta Möbel zugesehen, wie es geht.