Neuer Monat, neue Anbieter, neue Produkte. Der E-Commerce startet durchaus aktiv in den März, denn sowohl auf der Anbieter-, der Produkt- als auch auf der Technikseite finden sich Veränderungen. Aus den USA macht der Rasierproduktehändler Harry's seine ersten Schritte nach Europa, der tschechische Lebensmittel-Online-Händler Rohlik startet seine Expansion im Nachbarland und Adidas schaltet die Confirmed-App nun auch in Europa frei. Ein neues Feld entdeckt auch Tchibo, denn die Kunden können sich die Produkte nun im Livestream anschauen und direkt kaufen. Einen anderen neuen Weg auf der technischen Seite eröffnet sich mit der Künstlichen Intelligenz, die auch in der Reisebranche zum Einsatz kommt.
///// HANDEL NATIONAL
Harry's startet Online-Verkauf für Rasierer
Der 1. März war hierzulande von der Wiedereröffnung der Friseure geprägt, da hatte sich der US-amerikanische Anbieter für Rasierprodukte Harry's ein perfektes Feld für den Start in Deutschland ausgesucht. Er bietet seine Produkte ab dem 2. März online jetzt auf dem europäischen Kontinent an, neben Deutschland startet der Online-Shop auch in Frankreich, Belgien und in den Niederlanden, bislang war das Start-up aus New York nur in den USA, Kanada und Großbritannien präsent. Die Rasierklingen werden im eigenen Werk im südthüringischen Eisfeld produziert, das Harry's 2014 übernommen hat. Das Produktportfolio umfasst darüber hinaus Rasier-, Gesichtspflege-, Dusch und Haarpflegeprodukte, die ausschließlich über den Webshop angeboten werden.
Tchibo geht mit Live-Shopping an den Start
Nach einem Bericht von Internet World schlägt Tchibo einen neuen Vertriebsweg ein und bietet auf dem Online-Kanal auch Live-Shopping. Die Live-Beratung der Kunden übernehmen die Kunden des Kaffee-Unternehmens. Dadurch soll es den Kunden möglich sein, direkte Fragen zu stellen und eine individuelle Beratung zu erhalten, die Produkte werden direkt vorgeführt. Jeder der wöchentlichen Folgen beschäftigt sich mit einem auf die jeweiligen Produkte zugeschnittenen Thema. Die Kunden können dem Livestream ohne Registrierung folgen, der Kauf kann dabei erfolgen.
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Die Bedeutung von Daten im Handel
Der Handel hat im Vergleich zu anderen Branchen den dringendsten Bedarf, die Dateninfrastruktur zu verbessern. Das ist bei der Vielfalt an Datenquellen nicht verwunderlich. Mit der Data Cloud von Snowflake lassen sich Daten unabhängig von Cloud-Anbietern an einem zentralen Ort speichern. Nur so können Unternehmen ihre Kunden mit einer 360-Grad-Ansicht aller Berührungspunkte ansprechen.
Rohlik kommt nach Deutschland
Der Start des tschechischen Lebensmittel-Online-Händlers in Deutschland wird konkret. Das erste Liefergebiet des deutschen Tochterunternehmens Knuspr.de liegt in München, meldet die Lebensmittelzeitung. Der Start war für das zweite Quartal angekündigt. Nach München sind Frankfurt und Stuttgart als weitere Märkte geplant, im nächsten Schritt folgen dann Hamburg und Köln sowie weitere Städte. Dabei hält sich das Unternehmen mit seinen Zielen und Vorstelllungen nicht zurück, denn Geschäftsführer Erich Comor will die Marktführerschaft übernehmen. Zu den Kundenversprechen gehört die Garantie einer dreistündigen Lieferzeit.
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HANDEL INTERNATIONALDas schwedische Fintech-Unternehmen Klarna hat eine neue Finanzierungsrunde in Höhe von einer Milliarde US-Dollar angeschlossen. Der Zahlungs- und Shopping-Service will die zusätzliche Finanzspritze primär für die internationale Expansion einsetzen, ein Prozent des frischen Kapitals ist für eine neue Nachhaltigkeits-Initiative vorgesehen, deren Gründung für den 22. April geplant ist. An der vierfach überzeichneten Runde sind neue und bereits bestehende Investoren beteiligt, die Post-Money-Bewertung beträgt rund 31 Milliarden US-Dollar ab. Die Umsätze erreichten 2020 ein Volumen von rund einer Milliarde US-Dollar.
Confirmed-App von Adidas auch in Europa verfügbar
Confirmed-App von Adidas auch in Europa verfügbar
Adidas-Kunden können die Confirmed-App auch in Europa nutzen, berichtet Fashion United. Die Smartphone-Anwendung, mit der die Kunden Zugriff auf exklusive Produkte und Inhalte erhalten, ist nun auch in Großbritannien, Frankreich, Italien, Polen, Spanien, Deutschland und den Niederlanden und sowohl für Android als auch für Apple verfügbar. Die Startmärkte für die neue App des Sportartikelhändlers waren 2020 die USA und China gewesen. Die Resonanz sei durchweg positiv gewesen und auch die Zahl der Downloads habe die Erwartungen übertroffen, heißt es weiter.
Bookshop.org sammelt Geld für britische Buchhändler
Die auf Gewinnbeteiligung ausgelegte Plattform Bookshop.org unterstützt die unabhängigen Buchhändler in Großbritannien mit rund einer Millionen Britischen Pfund, heißt es bei The Guardian. Seit dem Start der Plattform im vergangenen November hätten rund 200.000 Kunden im Vereinigten Königreich dort eingekauft. In den USA war der Start vor einem Jahr erfolgt. Die Buchhändler können sich eine eigene Online-Präsenz einrichten, 30 Prozent des Preises eines Buchs gehen bei jedem Verkauf an die Plattform. Wenn ein Verkauf nicht einem Händler zugeordnet werden kann, fließen zehn Prozent auf ein Sammelkonto, das dann unter allen 410 angeschlossenen Läden aufgeteilt wird. Der Start der Plattform erfolgte mit dem Beginn des zweiten Lockdown in Großbritannien im November, mit dem Ziel ein Abwandern der Kunden zu Anbietern wie Amazon zu verhindern.
///// TRENDS & TECH
Kaum eine technische Entwicklung sorgt derzeit im E-Commerce für solche Veränderungen und neue Elemente wie die Künstliche Intelligenz (KI). In allen Branchen wird mit hoher Geschwindigkeit an entsprechenden Produkten und Anwendungen gearbeitet, jetzt hat auch eine Online-Reiseplattform eine KI-Technologie integriert. Clever Reisen setzt hierfür die Technologie des Anbieters Traffics ein, die auf der Analyse von historischen Buchungsdaten und aktuellen Trends beruht, die dann für die Erstellung neuer individualisierter Angebote kombiniert werden. Grundlage der Technologie sind "Machine-Learning" und weitere mathematische Algorithmen.
In einer neuen Studie analysiert das ECC Köln gemeinsam mit Atrify die Bedeutung von Produktdaten Im Online-Handel. Die beiden Institute zeigen auf, dass im virtuellen Verkauf keine fehlende oder unzureichende Produktinformationen vorliegen dürfen, denn sie sind einer der Hauptgründe, dass die Kunden sich einen anderen Anbieter suchen. Bei den Fast Moving Consumer Goods (FMCG) geben 68 Prozent der potenziellen Käufer die unzureichende Produktinformation als Grund für den Abbruch ihrer Bestellung. Für 77 Prozent der Befragten ist ein umfassender Bestand an Produktdaten ausschlaggebend für die Wahl des Online-Shops. Für 78 Prozent spielt dies eine entscheidende Rolle bei der Auswahl des Händlers. Dabei spielt der Preis nur noch eine nachrangige Rolle, denn für 27 Prozent ist die attraktive Präsentation der Produkte wichtiger. Auch weiterführende Informationen zu Herkunft und Produktionsweise sind für 58 Prozent ein bedeutendes Kriterium, eine Darstellung mit Hilfe von VR- oder AR-Technologie steht bei rund 20 Prozent auf der Wunschliste.