
Nach Angaben von Arvato ist der Deal, dem das Bundeskartellamt noch zustimmen muss, eine der größten Transaktionen in der Firmengeschichte. Er stärke nachhaltigie Position des Dienstleistungskonzerns im E-Commerce-Geschäft, das den definierten Wachstumsfeldern des Bertelsmann-Konzerns zähle. „Die Übernahme passt perfekt zu unserer Strategie, Arvato zu einem innovativen, flexiblen und internationalen Geschäftspartner auszubauen“, sagt Arvato-Vorstandschef Achim Berg.

Verträge neu verhandelt

Arvato kann Insidern zufolge Risiken des E-Commerce-Fulfillments besser abfedern als etwa Netrada. Grund ist die breite Aufstellung des Outsourcing-Konzerns, der neben fast allen Multichannel-Dienstleistungen auch sämtliche Services rund um die Erstellung und Distribution von Druckerzeugnissen und digitalen Speichermedien durchführen kann. Weitere Sparten sind beispielsweise CRM, Dialogmarketing, Supply Chain-Management, Customer Care, Finanzdienstleistungen und IT-Services. 2012 erwirtschaftete das Unternehmen mit rund 63.000 Mitarbeitern in 35 Länden einen Umsatz von fast 4,45 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrug 241 Mill. Euro.
Netrada-Manager abgeworben
Arvato hat in den vergangenen Jahren fast zwei Dutzend Netrada-Manager abgeworben. Darunter Mitgründer Friedhelm Johannes Schmitter, der im Februar 2012 CEO der E-Commerce-Einheit von Arvato wurde. Drei Monate später folgte ihm COO Peter Buse. Während Schmitter nach einem Jahr wieder gehen musste, ist Buse immer noch COO von Arvato E-Commerce, was die Integration von Netrada erleichtern dürfte.
Bei Arvato sind Gerry Weber, Marc O’Polo, Douglas, P&C Hamburg und Galeria Kaufhof als Kunden bekannt.
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