Zwischen 300 und 471 Euro wollen internetaffine Konsumenten durchschnittlich für Weihnachtsgeschenke im Netz ausgeben, zeigt eine Umfrage. Textilien sind nach wie vor die beliebtesten Gaben.

Und wieder steht das Weihnachtsfest vor der Tür - die für den Handel umsatzstärkste Zeit des Jahres hat allerdings schon vor einigen Wochen begonnen, das Geschäft mit den Geschenken ist in vollem Gange.

Das dürfte auch die Onlinehändler freuen, denn dieses Jahr wird das Weihnachtsgeschäft im Web wohl wieder sehr erfolgreich, zeigt die aktuelle Konsumentenumfrage der Wirtschaftsauskunftei Creditreform Boniversum und des Bundesverbandes des Deutschen Versandhandels (bvh).

Ausgehend von der Gesamtbevölkerung über 18 Jahren zählen aktuell rund 52 Millionen Personen zu den "potenziellen Online-Einkäufern". Von diesen Bürgern planen demnach 73 Prozent den Kauf der Weihnachtsgeschenke im Interaktiven Handel, wie der bvh den Versand- und Onlinehandel nennt. Das entspricht immerhin 38 Millionen Deutschen und somit 8 Prozent mehr als im vergangenen Jahr, als die Zahl der potenziellen Käufer bei 35 Millionen lag.

Dass sich die Kaufabsicht auch in tatsächliche Kaufabschlüsse niederschlägt, zeigt im Übrigen auch eine aktuellen Erhebung des E-Commerce-Center am Institut für Handelsforschung (IfH): Demnach beurteilen knapp 36 Prozent der befragten Onlinehändler ihre aktuellen Umsätze positiv. "Bereits jetzt können wir für dieses Jahr von einem Rekord-Weihnachtsgeschäft im Onlinehandel ausgehen", prognostiziert IfH-Geschäftsführer Dr. Kai Hudetz.

Zweistelliges Wachstum erwartet

"Das bisherige Jahr verlief für die Interaktiven Händler umsatztechnisch noch stärker als das Jahr 2011. Zum jetzigen Zeitpunkt geht der bvh bis zum Jahresabschluss von einem zweistelligen Wachstum in Höhe von 11,8 Prozent für den gesamten Interaktiven Handel gegenüber dem Vorjahr aus", sagt Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des bvh.

Für den E-Commerce-Anteil prognostiziert der Verbandschef ein beeindruckendes Plus von 26,5 Prozent: "Die positive Einschätzung des Weihnachtsgeschäfts 2012 leitet sich natürlich auch vom bisherigen Jahresverlauf ab. Gleichzeitig haben die starken Umsätze in den letzten Wochen des Jahres auch noch einmal merklich Einfluss auf die Gesamtjahreszahlen. Die Erwartungen der Branche an das diesjährige Weihnachtsgeschäft sind in jedem Falle hoch."

Im Durchschnitt planen die Verbraucher, die Weihnachtsgeschenke bestellen möchten, zwischen 300 Euro und 471 Euro auszugeben. Damit sind die Onlinekunden spendabler als der Durtchschnitt aller Konsumenten, die 230 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben wollen.

Die Onlinekäufer werden in der Umfrage noch einmal unterschieden, in den "Low-User (38 Prozent der Käufer), der durchschnittlich 150 bis 209 Euro ausgeben will, sowie den "Middle-User" (37 Prozent der Käufer), der plant, zwischen 350 bis 453 Euro auszugeben. Immerhin 26 Prozent der Käufer sind demnach "Hard-User" und wollen Weihnachtsgeschenke für durchschnittlich 640 bis 874 Euro bestellen.

Junge Männer, Gutbetuchte und Familien

Die befragten Konsumenten wollen durchschnittlich 3,5 verschiedene Waren bestellen. Besonders Männer, Jüngere, Personen mit höherem Einkommen sowie Personen mit Kindern im Haushalt und Sparer beabsichtigen demnach, mehr Produkte online zu kaufen als andere Personengruppen.

Die beliebteste Warengruppe beim Geschenkekauf ist Bekleidung, Textilien und Schuhe mit 42 Prozent der Käufer (Vorjahr: 43 Prozent). Auf Platz Zwei rangiert mit 39 Prozent der Käufer Unterhaltungselektronik / Medien / Bild- & Tonträger, damit legte die Warengruppe um 3 Prozent im Vergleich zu 2011 zu.

Auf den folgenden Plätzen sind Spielwaren mit 34 Prozent (Vorjahr: 33 Prozent) der Käufer, Gutscheine legen um 5 Prozent auf 28 Prozent der Käufer zu und Computer und Zubehör wollen wie im vergangenen Jahr 24 Prozent der Käufer im Internet oder aus dem Katalog bestellen.

Bonität prüfen

"Damit es für die Onlinehändler nach Weihnachten kein böses Erwachen gibt, empfehlen wir vor Kaufabschluss eine Bonitätsprüfung ihrer Kunden durchzuführen, um Zahlungsausfälle zu vermeiden. Gerade im umsatzstarken und stressigen Weihnachtsgeschäft sollten die Händler darauf nicht verzichten", wirb Siebo Woydt, Geschäftsführer der Creditreform Boniversum, für die Bonitätsprüfungsbranche.