Die E-Commerce-Märkte in Österreich und der Schweiz wachsen ähnlich rasant wie der deutsche. Eine Studie belegt, dass die beiden Alpenländer auch beim mobilen Onlinehandel gut aufgestellt sind.

Bei Wachstumsraten von 28 Prozent generierten die 250 umsatzstärksten Onlineshops in Österreich im Jahr 2011 Umsätze von 2,1 Milliarden Euro (Vorjahr 1,6 Milliarden). Die untersuchten Shops in der Schweiz erwirtschafteten einen Umsatz von umgerechnet 3,4 Milliarden Euro (Vorjahr 2,7 Milliarden), dies entspricht einer Steigerung von 25 Prozent.

Das ergab die aktuelle Studie „E-Commerce-Markt Österreich/Schweiz 2012" von EHI und dem Statistikportal Statista, in der zum zweiten Mal die jeweils 250 umsatzstärksten Onlineshops für physische und digitale Güter analysiert wurden.

Zum Vergleich: In Deutschland rechnet der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) für 2012 mit einem Umsatzwachstum von 26,5 Prozent im Onlinehandel.

Starke Konzentration im Schweizer Onlinehandel

Bei der Entwicklung der Marktkonzentration unterscheiden sich die beiden Länder: Während in Österreich die Konzentration nahezu konstant blieb und wie im Vorjahr die zehn umsatzstärksten Händler etwa ein Drittel der Onlineumsätze generierten, ist der Marktanteil der führenden zehn Onlineshops in der Schweiz mit 36,1 Prozent (Vorjahr 26,1) vom Gesamtumsatz deutlich gestiegen.

58 Prozent aller befragten Onlineshop-Betreiber in Österreich unterhalten zusätzlich stationäre Ladengeschäfte. Weitere Vertriebskanäle sind vor allem die Marktplätze von Amazon mit 34 Prozent sowie Ebay mit 16,4 Prozent und Kataloge mit 28 Prozent. Erstmalig wurden in der Studie auch die mobilen Aktivitäten untersucht. Bereits 30,8 Prozent der Onlineshops bieten eine für Smartphones optimierte Website oder App mit integrierter Shopfunktion an.

In der Schweiz betreibt jeder zweite Onlinehändler (50 Prozent) auch ein stationäres Geschäft. Als weitere Kanäle werden Kataloge (28 Prozent) und die Marktplätze von Amazon (12,4 Prozent) sowie Ebay (6,4 Prozent) genutzt. Bei den mobilen Aktivitäten liegt die Schweiz ähnlich weit vorn wie Österreich - bereits 27,2 Prozent der Onlineshops bieten eine für Smartphones optimierte Website oder App mit integrierter Shopfunktion an.

Facebook ist selbstverständlich


Soziale Medien sind in den Alpenländern bei den meisten Onlinehändlern ein selbstverständlicher Bestandteil der Kundenkommunikation. Am beliebtesten ist nach wie vor Facebook, das seine Führungsrolle mit 78,8 Prozent (Vorjahr 63,2 Prozent) in Österreich und 70,4 Prozent (Vorjahr 41,6 Prozent) in der Schweiz weiter ausbauen konnte.

Eine deutliche Steigerung ist auch bei anderen Kanälen zu erkennen: Fast die Hälfte (47,6 Prozent) der österreichischen Onlineshops verfügt über einen Twitter-Account (Vorjahr 33,2 Prozent), in der Schweiz sind es 40,8 Prozent (Vorjahr 25,6 Prozent). 48,8 Prozent der Shops in Österreich (Vorjahr 13,2 Prozent) und 44 Prozent in der Schweiz (Vorjahr 11,6 Prozent) nutzen einen eigenen Kanal bei YouTube.

Postversand dominiert


Web-Analytics-Lösungen helfen dem Händler zum Beispiel Besucherströme zu messen, die Benutzerfreundlichkeit zu optimieren oder Konversionsraten zu steigern. Die Studie untersuchte erstmals, welche im Markt relevanten Lösungen für die Internetseiten der Onlineshops eingesetzt werden. Der Dienst Google Analytics ist bei 58,4 Prozent der Shops in Österreich und bei 67,2 Prozent in der Schweiz im Einsatz und liegt dabei weit vor anderen Anbietern.

Der Versand mit der Österreichischen (29,6 Prozent) beziehungsweise Schweizerischen Post (44,8 Prozent) ist weiterhin die am häufigsten angebotene Versandart. Die Transparenz des Versandangebots insgesamt hat noch Verbesserungspotenzial: Nach wie vor kommunizieren viele Onlineshops (29,6 Prozent in Österreich und 41,6 Prozent in der Schweiz) ihre Versandarten gar nicht oder nicht deutlich genug.