Mit einem völlig neu konstruierten 1,6-Liter-Dieselantrieb will der Rüsselsheimer Autobauer Opel künftig noch mehr Fuhrparkmanager und Dienstwagenfahrer überzeugen.
Getreu dem einstigen Werbespruch "Wir haben verstanden“ nehmen die Rüsselsheimer das Problem nun in Angriff und stehen vor der Einführung neuer Antriebseinheiten. Dabei wollen die Opel-Ingenieure nicht nur den Rückstand auf die Konkurrenz wettmachen, sondern die Mitbewerber in Sachen Effizienz und Laufruhe am liebsten gleich überholen.
23 neue Modelle bis 2016
"13 neue Motoren“ hat der neue Unternehmenschef Karl-Thomas Neumann bis 2016 angekündigt, insgesamt sollen in den nächsten drei Jahren 23 neue Modelle die Absatzflaute der General-Motors-Tochter beenden. Immerhin übte der GM-Verwaltungsrat in dieser Woche den demonstrativen Schulterschluss, tagte in Rüsselsheim und kündigte vor der Belegschaft ein vier Milliarden Euro umfassendes Investitionsprogramm für die europäischen Aktivitäten an.Die Entscheidung für die neuen Motoren ist allerdings schon vor geraumer Zeit gefallen. Schließlich steht die erste Neuheit – und mithin die wichtigste für Fuhrparkmanager und Dienstwagenfahrer – unmittelbar vor der Markteinführung. Ab Sommer ist der Kompaktvan Zafira mit dem völlig neu konstruierten 1,6-Liter-Diesel (100 kW/136 PS) zu haben.
4,1 Liter Normverbrauch
Trotz des relativ hohen Fahrzeuggewichts soll das Aluminium-Aggregat für eine Höchstgeschwindigkeit von 193 km/h sorgen, dabei aber mit einem Normverbrauchswert von 4,1 Litern glänzen.Rund 1.000 Ingenieure seien an der Entwicklung des Motors, der auf einer völlig flexiblen Fertigungsstraße im ungarischen Werk Szentgotthard produziert wird, beteiligt gewesen. 130 Millionen Euro hat sich General Motors die Einrichtung der Anlage kosten lassen, auf der, je nach Bedarf, Diesel- und Benzinmotoren gefertigt werden können.
Weitere Leistungsstufen folgen
Der neue Selbstzünder wird nun auf praktisch alle Baureihen ausgerollt und soll auch in weiteren Leistungsstufen angeboten werden. Bei den größeren Fahrzeugen des Hauses kommt dann eine zusätzliche Harnstoffeinspritzung zum Einsatz, um die Abgasnorm Euro 6 zu erfüllen.Auch bei den Benzinern setzt der hessische Autobauer verstärkt auf 1,6 Liter Hubraum – und auf Direkteinspritzung. Der neue Motor mit dem Kürzel SIDI feiert sein Debüt im bereits vielfach gelobten Cabrio Cascada, das ab dem 20. April bei den Händlern steht. Eine ausführliche Vorstellung des alltags- und damit auch dienstwagentauglichen Cascada lesen Sie in der Mai-Ausgabe von Der Handel, die am 2. Mai erscheint.
Benziner mit 125 kW/170 PS und 147 kW/200 PS
Der Ottomotor steht zunächst mit 125 kW/170 PS und 147 kW/200 PS zur Wahl. Opel verspricht gegenüber dem Vorgänger eine Verbrauchsreduzierung um 13 Prozent.Zur verbesserten Wirtschaftlichkeit sollen künftig zudem neue Getriebe ihren Beitrag leisten. So erhalten alsbald auch die kleineren Modelle Adam, Corsa und Astra eine neue Sechs-Gang-Schaltung, während der Insignia künftig über eine achtstufige Automatik verfügt. In diesen Bereich hat Opel weitere 50 Millionen Euro investiert.
Bernd Nusser