About you hat es geschafft – mit einem Wert von über einer Milliarde Euro gehört es zu der kleinen Kaste der Unicorns. Wer folgt? Aktuell investiert die Otto Group rege und gründet neue Start-ups – auch um digital den Anschluss zu halten.
Das hehre Ziel: Pro Jahr sollen zwei bis drei Geschäftsmodelle entstehen. Innerhalb ODGS sind Liquid Labs und into-e als sogenannte Start-up-Labs angesiedelt. Die einen für Logistik und Fintech, letztere für E-Commerce. Liquid Labs gibt es bereits seit 2012 und ist heute mit 24 Mitarbeitern unterwegs. Into-e folgte 2017.
Der Ansatz: Es soll weder in externe Teams noch externe Unternehmen investiert werden. Home grown ist die Devise, wenn das Pflänzchen gut gedeiht, kann es zum Beispiel als Tochterunternehmen eigener Firmen weitergeführt werden, wie BorderGuru (siehe unten), das zur Hermes-Gruppe gehört.
Gegründet wird, was zur Otto Group passt
Thematisch umreißen die Start-ups einen breiten Kosmos. Man möchte neue und attraktive Geschäftsmodelle in handelsnahen Dienstleistungsbereichen identifizieren, aufbauen und etablieren, so die Homepage. Und das sind in erster Linie - voll digitalisierte - Dienstleistungen, die das eigene Unternehmen selbst benötigt.Entsprechend liest sich die Liste der ODGS Start-ups.
Zu den frühen Entwicklungen gehören beispielsweise shopping24 internet group, otto group media, ifeelgoods, Plattform für digitale Werbung oder picalike, Softwarelösungen im Bereich Bilderkennung. Dazu gehört auch
- BorderGuru – Tochterunternehmen der Hermes-Gruppe; deren Dienstleitung deckt Logistik, Zahlungssyteme wie Zollabwicklung ab; Zielgruppe sind weltweit operierenden E-Commerce-Händlern und Markenhersteller.
Ein weiteres Unternehmen der Hermes-Gruppe
- Send & Store – Abhol-, Lager- und Lieferservice , der seit 2015 ein Tochterunternehmen von Hermes ist und von Liquid Labs entwickelt worden war. Für eine monatliche Gebühr wird nahezu alles zwischengelagert, was sich in einem Paket oder einer speziellen Box unterbringen lässt.
Was nicht funktioniert, verschwindet schnell wieder
Nicht alle Starts lösen die Hoffnung ein, die in sie gesetzt wurde. Wenn es mit der Skalierbarkeit hapert, verschwinden sie wieder, wie Reskribe, das automatisiserte Abrechungssystem für wiederkehrende Zahlungen und kreddible, eine Kreditplattform für die Warenvorfinanzierung für Online- und Einzelhändler. Beide wurden 2014 nach einem Jahr eingestellt.Wer hat Potenzial?
Zu den aktuellen Hoffnungsträgern gehören- Risk Ident, Betrugsprävention durch die Nutzung von Verhaltensanalysen und Fingerabdrücken mobiler Endgeräte. Das Start-up wurde 2012 gegründet und reklamiert für sich in Deutschland die Marktführerschaft in diesem im Bereich. 2017 erfolgte die Expansion in die USA.
- Collect AI bietet Forderungsmanagement auf Basis künstlicher Intelligenz. Es umfasst E-Invoice, den Mahnprozess wie Inkasso. Man hat dabei nicht nur die Effizienz der Prozesse und den Umsatz im Blick. Man will bei diesem sensiblen Thema auch die Kundenbindungsrate steigern. Das 2016 gegründete Start-up mit derzeit 45 Mitarbeitern fokussiert sich auf die DACH-Region.
Collect AI: So funktioniert KI-basiertes Forderungsmanagement
- Prio-Network – Debutant im Otto-Kosmos, der 2018 startete. Es soll das erste händlerübergreifende Premiumnetzwerk für Online-Shops werden – man darf gespannt sein.
- Eines der jüngsten Projekte ist die Übernahme von order this, der Einstieg in den vernetzten Haushalt. Damit wird smarten Haushaltsgeräten Gehör verschafft, die direkt melden, wenn Nachschub bestimmter Verbrauchsartikel ansteht und sofort eine Bestellung bei Otto.de generieren, die Verbraucher nur noch bestätigen. Diese Variante des Amazon Dashbuttons ist jetzt als Ottoready auf dem Markt - ob's funktioniert?
- Noch ein Newcomer, der definitiv aufhorchen lässt – ODC eine Logistiklösung für kleine und mittelständische Unternehmen.
