Vor Abschluss der Verhandlungen mit der Arbeitnehmerseite über einen Sozialplan, kündigt die Otto Gruppe eine deutliche Reduzierung des angekündigten Stellenabbaus an.
Am heutigen Donnerstag teilte das Hamburger Unternehmen mit, dass dem Umbau deutlich weniger Arbeitsplätze zum Opfer fallen: "Schon heute ist abzusehen, dass die verbleibende Zahl der noch abzubauenden Vollzeitstellen voraussichtlich nicht einmal mehr die Hälfte der ursprünglich angekündigten 700 Vollzeitstellen betragen wird", heißt es in einer Pressemitteilung der Otto Group.
Leistungsverzicht der Mitarbeiter
Aktuell stünden die Verhandlungen der Arbeitnehmervertreter sowie der Arbeitgeberseite über den Interessenausgleich und den Sozialplan an. Beide Seiten gehen davon aus, dass die finalen Ergebnisse noch vor der Sommerpause bekannt gegeben werden können."In den vergangenen Monaten ist es bereits gelungen, über das vorausschauende Personalmanagement, Versetzungen oder auch die Fluktuation die Zahl der noch abzubauenden Vollzeitstellen um mehr als die Hälfte zu reduzieren", so Alexander Birken, Konzernvorstand Multichannel Distanzhandel.
Arbeitsplatzerhaltend wirke sich vor allem die Ausgliederung der Finanzbuchhaltungsfunktionen in ein sogenanntes "Shared Service Center" aus. Aufgrund dieser Maßnahme bleiben in Hamburg rund 100 Arbeitsplätze erhalten. Die Lösung war vor allem auf Betreiben des Betriebsrats ausgearbeitet worden.
"Dass die Arbeitsplätze erhalten werden konnten, ist zwar positiv. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass dies auch mit Leistungsverzicht der betroffenen Mitarbeiter verbunden ist. Unter den gegebenen Umständen war diese Lösung der bestmögliche Kompromiss", kommentiert der Konzernbetriebsratsvorsitzende Uwe Rost.
Die Otto Group beschäftigt in allen drei Firmen Otto, Baur und Schwab 6.300 Mitarbeiter in Vollzeitstellen.