Otto hat viel erreicht und noch mehr vor. Der Versender setzt stark auf Mode, investiert dafür Millionen in eine neue Werbekampagne und entwickelt eine eigene Software.
Dazu laufe im März eine der bisher massivsten Werbekampagnen des Unternehmens mit TV-Spots an, sagte Markenvorstand Marc Opelt. Dafür werde ein zweistelliger Millionenbetrag investiert, teilte das Unternemen mit. Die Kampagne wurde entwickelt von der Werbeagentur Heimat, die unter anderem seit Jahren erfolgreich die Baumarktkette Hornbach in Szene setzt.
"Sehr, sehr gute" Rendite
Der Gewinn des Geschäftsjahres sei der höchste seit zehn Jahren gewesen. Das Renditeziel von 3 bis 5 Prozent sei "sehr, sehr gut" erfüllt worden, ergänzte er. Konkrete Zahlen dazu werden nicht veröffentlicht. Der Bereich E-Commerce macht mittlerweile 80 Prozent des Otto-Umsatzes aus, das ist eine Steigerung um 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Als Kerngesellschaft erwirtschaftet Otto rund 17 Prozent des Gesamtumsatzes der Otto Gruppe."Hinter uns liegt eine ausgezeichnetes Jahr mit einer herausragenden Profitabilität", betonte Birken. Als Gründe für die gute Bilanz nannte er wettbewerbsfährige Preise, Optimierung der Angebotsträger sowie die Conversion Rate auf Otto.de (Käufe im Verhältnis zur Anzahl der Besucher) durch die individualisierte Ansprache der Kunden.
Um die eigene Modekompetenz zu stärken, will Otto das Sortiment für Eigenmarken ausbauen. "Darüber hinaus gehen wir verstärkt Kooperationen mit US-Fashionhäusern ein", kündigte Michael Heller an, Bereichsvorstand Angebots- & Category-Management.
Neue Software, geringerer Stellenabbau
Auch technisch soll es deutliche Neuerungen geben, teilt das Unternehmen mit. Derzeit arbeite ein Team an der Entwicklung einer Otto-eigenen Shop-Software, die mehr leisten können soll als Standardsoftware. Spätestens im Herbst dieses Jahres will der Hamburger Versender das Projekt abschließen und mit einer E-Commerce-Plattform im Markt agieren.Der im Herbst 2012 angekündigte Stellenabbau wird nach den Angaben des Vorstands geringer ausfallen als zunächst angekündigt. Maximal 450 Arbeitsplätze von rund 3.250 sollten bei der Einzelgesellschaft Otto wegfallen, bei zwei weiteren Töchtern (Baur, Schwab) war von weiteren rund 250 Stellen die Rede. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern zu sozialverträglichen Maßnahmen liefen noch, sagte Birken. Deshalb nannte er noch keine neuen Zahlen.