Im Netz mit Rabatten gelockt, beim stationären Händler gekauft. Ortsbasiertes Online-Couponing schlägt die Brücke zwischen Internet und lokalem Einkauf. Nun steigt auch Payback in die Vermarktung regionaler Angebote ein.

Bonusprogrammbetreiber Payback will den geobasierten Gutscheinvermarktern wie Groupon, Dailydeal oder Kaufda Konkurrenz machen.

Um die Couponing- und Onlineaktivitäten auszuweiten, wurde eigens ein neuer Geschäftsbereich geschaffen. Verantwortlich für "Payback Local" ist Michael Stephan (41), Mitgründer und bisheriger CEO von "cooledeals". Sebastian Röhrich (37) wird Leiter des Bereichs "Payback Online Shopping". 

Über eine Milliarde Coupons

"Lokales Couponing und der Digitalbereich zählen bei Payback zu den großen Wachstumsbereichen in den nächsten Jahren - sowohl mit klassischen Onlinehändlern als auch mit unseren Offline-Partnern", so Payback-Geschäftsführer Bernhard Brugger. 2011 will das Unternehmen bereits mehr als eine Milliarde Payback-Coupons versenden, "damit sind wir bereits Couponing-Marktführer in Deutschland", so Brugger.

Im stationären Einzelhandel nutzen bislang vor allem große nationale Filialisten wie Kaufhof, dm-drogeriemarkt und Real das Payback-System. Demnächst sollen lokale Händler und Dienstleister dazukommen.

Portale wie Groupon, Citydeal oder Kaufda bieten sich für lokale Händler schon längst als Alternative zur teuren Zeitungswerbung an - und finden immer mehr Nachahmer. 

So legte beispielsweise die Deutsche Post im vergangenen Jahr mit dem Portal allesnebenan.de nach. Die Plattform startete zunächst im Raum Köln/Bonn und wurde Ende 2010 um die drei Regionen Ruhrgebiet, Düsseldorf und Berlin erweitert. Im laufenden Jahr sollen Angebote für ganz Deutschland dazukommen.

Mobiles Web treibt das Coupon-Geschäft voran

Neue Impulse bekommt das digitale Couponing durch die Verbreitung des mobilen Internets. Schließlich lassen sich die Kunden mittels Smartphone oder Tablet-PC direkt beim Einkauf lokalisieren und zum Spontankauf verführen. Coupons
Wer auf Facebook mitteilte, dass er gerade bei Gravis einkauft, bekam ein PC-Spiel geschenkt. Foto:Gravis
Wer auf Facebook mitteilte, dass er gerade bei Gravis einkauft, bekam ein PC-Spiel geschenkt. Foto:Gravis
müssen dazu nicht vorher zuhause ausgedruckt werden, sondern werden an der Kasse via Barcode oder Zahlenkombination eingelöst.

Eigene Smartphone-Anwendungen, Apps genannt, sind deshalb für Anbieter wie Kaufda oder Groupon Pflicht. Facebook hat Ende Januar seinen "Angebote"-Dienst mit sieben stationären Händlern gestartet. Mitglieder, die sich in einer Filiale des jeweiligen Händlers befinden und dies ihren Freunden per Handy auf Facebook mitteilen, werden vor Ort belohnt: bei Douglas mit einem Gratis-Duft, beim Apple-Händler Gravis mit einem Computerspiel.

Kundenbindung durch personalisierte Coupons

Bei den mobilen Coupons sieht sich Payback bereits jetzt als Marktführer. Über 100 Millionen Euro konnten die Partner des Kundenbindungsprogrammes in nur sechs Monaten durch mobile Coupons erlösen, so Payback-Geschäftsführer Bernhard Brugger. Treiber der mobilen Nutzung ist auch hier die Payback-App.

Für das Geschäft mit dem lokalen Einzelhandel sieht sich Payback bestens aufgestellt. Mit 26,5 Millionen aktiven Kartenbesitzern verfügt das Unternehmen über eine konkurrenzlose Datensammlung und damit Zielgruppenwissen. "Von Diensten wie Groupon, Dailydeal oder Kaufda unterscheiden wir uns durch personalisierte Coupons - nur so kann langfristige Kundenbindung entstehen", so Brugger selbstbewusst.