Flaute bei Quelle: Die Bestellungen beim insolventen Versandhändler sind im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 50 Prozent eingebrochen.

Der Rückgang gelte jedoch nur für eine Momentaufnahme vom vergangenen Wochenende, beschwichtigte Quelle-Sprecher Manfred Gawlas am Dienstag in Fürth. Vor einem Jahr habe das Konsumumfeld besser ausgesehen, zudem hatte Quelle damals den neuen Hauptkatalog bereits an die Haushalte verteilt.

Geschäftsführer Konrad Hilbers hatte am Dienstagabend in einem Gespräch mit dem Fürther Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) gesagt, dass die Bestellungen an einzelnen Tagen inzwischen um bis zur Hälfte zurückgegangen seien. Nach Informationen der „Nürnberger Nachrichten" gab es vor einer Woche noch ein Minus von 30 Prozent.

Zum Rückgang der Bestellungen seit der Quelle-Insolvenz am 9. Juni wollte Pressesprecher Gawlas keine Angaben machen.

Fehlende Liquidität, verschreckte Kunden

Als Grund für den Anstieg gilt neben dem Produktionsstopp des Katalogs und der damit einhergehenden Aufmerksamkeit in den Medien die fehlende Liquidität bei Quelle.

Zwar haben Bund und Länder inzwischen einen Massekredit über 50 Millionen Euro zugesagt, doch hat Quelle das Geld noch nicht erhalten und kann daher seine Lieferanten nicht bezahlen. Die Kunden zögern deshalb, bei dem Versandhändler zu bestellen.

Frühestens Ende der Woche sei mit der Freigabe des Geldes für Quelle zu rechnen, bestätigte ein Sprecher des Insolvenzverwalters Klaus Hubert Görg am Dienstag.