Madeleine Schickedanz hat mit dem Zusammenbruch des Arcandor-Konzerns Millionen verloren. Die Erbin des ehemaligen Versandhauses Quelle will dafür ihren Vermögensberater haftbar machen. Der weist alle Schuld von sich.
Laut Esch besprach Schickedanz alle Karstadt-Quelle-Fragen mit Arcandor-Chef Thomas Middelhoff und ihrem Mann. Ein Sprecher der Esch-Gruppe bestätigte den Bericht am Montag der Nachrichtenagentur dpa.
Schickedanz, die fast ihr gesamtes Vermögen mit dem Zusammenbruch der Karstadt-Mutter Arcandor verlor, bereite nun eine Schadenersatzklage gegen Esch vor. Ihre heutige Vermögensverwaltung wollte am Montag in Fürth zu dem Thema keine Stellung nehmen.
Middelhoff wird mit Klagen überhäuft
Der Inhalt sei Esch - Geschäftsführer der Oppenheim Esch Holding in Troisdorf bei Bonn - aber nicht bekannt, sagte der Sprecher der Gruppe. Laut "Spiegel" will die Großaktionärin von Arcandor - der Konzern war 2009 zusammengebrochen - Esch wegen Falschberatung vor Gericht bringen.Grund: Er habe sie 2004 im Zusammenhang mit einer Kapitalerhöhung gedrängt, für 170 Millionen Euro Aktien des damals noch als Karstadt-Quelle firmierenden Konzerns zu kaufen. Esch sagte, er habe ihr zu der Kapitalerhöhung geraten, weil der Konzern damals noch gute Perspektiven gehabt habe.
Schickedanz habe ihr Vermögen zu einseitig in Karstadt-Quelle-Aktien investiert. Sie habe ihre Pakete auch 2006 behalten, als der Kurs der Aktien gestiegen war und sich ein Investor interessiert zeigte, sagte Esch dem Magazin. Seit der Arcandor-Pleite wird der ehemalige Chef Middelhoff mit Klagen überhäuft. Im Zusammenhang mit dem Konzern-Zusammenbruch ermittelt die Staatsanwaltschaft aber auch gegen Oppenheim Esch.