Beim Versandhändler Quelle herrscht vorsichtiger Optimismus. Die Chancen für eine Transfergesellschaft steigen, der neue Katalog wird vorbereitet. Doch die Zukunft heißt: E-Commerce.
Es wird durchaus eine schmerzliche Reise für die Mitarbeiter: 3.700 von ihnen werden aller Voraussicht nach entlassen. Doch eine Transfergesellschaft, die sie auffängt, "sollte hinzukriegen sein", ist Koesling überzeugt: "Die Bereitschaft, zu helfen, ist groß".
20 Millionen Euro für Transfergesellschaft
Knackpunkt sei vor allem die Bereitschaft der bayerischen Landesregierung, dafür finanzielle Mittel bereit zu stellen. "Es geht um eine einstellige Millionensumme", sagt der Gewerkschafter.Die Koordination mit den Ländern hat das Bundeswirtschaftsministerium übernommen. Insgesamt werden laut Ver.di für die Bildung einer Transfergesellschaft rund 20 Millionen Euro benötigt.
Sommer-Katalog in Arbeit
Derweil wird in Fürth bereits am Quelle-Katalog für die Saison Frühjahr/Sommer 2010 gearbeitet. Die Einkaufsabteilung schließt derzeit Verträge mit den rund 2.000 Lieferanten ab, Druckaufträge werden vergeben. Schließlich soll im Dezember der nächste "Big Book" in Druck gehen. Die Finanzierung des Versenders scheint bis zum Jahresende gesichert.Die Zukunft von Quelle soll vor allem im E-Commerce liegen. Trotzdem kann der Versender nicht auf den Katalog verzichten - dies zeigten eindrucksvoll die hohen Umsatzverluste, als sich der Druck des Winterkatalogs verzögerte.
Weniger Umsatz, mehr Stabilität
Quelle hatte zuletzt einen Jahresumsatz von 2,9 Milliarden Euro. Der Umsatz der "neuen Quelle", wie das Unternehmen für die Zeit nach der Sanierung intern genannt wird, soll sich laut Insidern zwischen 2 und 2,5 Milliarden Euro einpendeln.Nach den Plänen des Insolvenzverwalters werden alle Quelle Technikcenter geschlossen, die Zahl der Quelle-Shops wird von 1.450 auf 1.000 reduziert. Das Quelle-Kaufhaus in Nürnberg wird ebenfalls geschlossen.