Nach Famila stellt nun auch die Rewe-Gruppe auf das PIN-gestützte EC-Kartenverfahren um und reagiert damit auf die Kritik der Datenschützer am elektronischen Lastschriftverfahren (ELV).

In allen rund 6.500 deutschen Märkten der Rewe Group (Rewe, Penny, Toom, Toom BauMarkt und ProMarkt) wird bei EC-Kartenzahlungen künftig ausschließlich das PIN-gestützte Girocard-Verfahren eingesetzt.

Die Rewe reagiert damit überraschend auf die Kritik der Daten- und Verbraucherschützer am elektronischen Lastschriftverfahren (ELV). Der Bundesverband Verbraucherzentrale (vzbv) hat gegen den Lebensmittelhändler Famila (nordost) geklagt, weil die Verbraucherschützer die Ermächtigungserklärungen zur Datenspeischerung auf der Rückseite der Kassenbons für rechtswidrig halten.

Klärung mit den Landesdatenschützer

Auch Rewe und Penny waren im Zuge der Berichterstattung immer wieder genannt worden. Das ELV-Verfahen wird seit Jahren von einer ganzen Reihe von Handelsunternehmen praktiziert, 12,2 Prozent des gesamten Einzelhandelsumsatzes erfolgen bei Kartenzahlung und Unterschrift.

"Der Schutz der Privatsphäre der Kunden hat für die Rewe Group obersten Stellenwert", heißt es nun in einer Pressemitteilung aus Köln. "Das gilt uneingeschränkt auch für das Bezahlen mit EC-Karte. Aus diesem Grund stellen alle Unternehmen der Rewe ab Donnerstag, 27. Mai 2010, die EC-Kartenzahlung von der Unterschrift an der Kasse auf das PIN-gestützte System um."

Die Umstellung werde spätestens Mitte der kommenden Woche in allen zur Rewe Group gehörenden Unternehmen abgeschlossen sein. "Neben aktuellen Kundenreaktionen war für diesen Schritt entscheidend, dass sich der beauftragte Dienstleister derzeit mit der Landesdatenschutzbehörde NRW in Abstimmung über jüngst aufgetretene datenschutzrechtliche Detailfragen befindet", heißt es von der Rewe.

Erst wenn diese Fragen vollständig und eindeutig geklärt sind, wollen die Kölner die Wiederaufnahme des Unterschriften-Verfahrens prüfen.