Selbst der Chef Dirk Roßmann sagt, dass die Luft etwas dünner geworden sei. Seine Drogeriemarktkette kann im engen deutschen Markt nicht mehr so zulegen wie gewohnt. Dafür brummt das Geschäft der Auslandstöchter.
Über seinen Gewinn spricht das Familienunternehmen stets nur vage. Laut jüngsten öffentlich einsehbaren Zahlen gab es in der zentralen Dirk Rossmann GmbH 2014 rund 216,5 Millionen Euro Überschuss. Der Nettogewinn hat demnach seit mehreren Jahren regelmäßig zugelegt.
Günstigere Preise drücken den Umsatz
"Die Luft ist ein bisschen dünner geworden. Wir haben einige Prozente weniger Gewinn gemacht", sagte der Chef des Familienunternehmens, Dirk Roßmann, zur Vorlage der Jahresbilanz 2015. Unter anderem habe eine Preissenkungswelle Umsatz gekostet und die Gewinnkraft unter Druck gesetzt. Der Vorsteuergewinn habe 2015 "leicht unter" Vorjahr gelegen, sagte Roßmann. Damals kamen 288 Millionen Euro zusammen.Rossmann hatte sich wie sein großer Konkurrent dm-Drogeriemarkt im Vakuum des Branchenriesen Schlecker bedient, der 2012 in die Insolvenz ging. Etliche Filialen in rentablen Lagen gingen an Rossmann. Auch danach standen die Zeichen weiter auf Ausbau, auch daheim in Deutschland.
260 neue Märkte geplant
Das soll so bleiben: Die Gruppe plant für das laufende Jahr mit 200 Millionen Euro die Eröffnung von 260 neuen Märkten im In- und Ausland. 122 Millionen Euro sollen in Deutschland investiert werden, der Großteil ist dort gedacht für 140 neue Märkte sowie modernisierte Filialen.Dabei gebe es keine Expansionsschwerpunkte. Vielmehr bleibe es das Ziel, überall zwischen Alpen und Küste präsent zu sein. Schwerpunkt des deutschen Rossmann-Reiches ist bisher der Nordwesten und Westen.
So entfallen auf das Heimatbundesland Niedersachsen 328 Läden, doch im einwohnerstärkeren Bayern sind es nur 261 Filialen. Im ebenfalls bevölkerungsreicheren Baden-Württemberg sind es nur 110 Märkte. Im Süden der Republik ist der Wettbewerber dm traditionell stark.