Der Chef der Textilkette H&M räumt ein, dass die schlechte Konjunktur in Europa die Expansion des Unternehmens im vergangenen Jahr gebremst hat. Er erwartet steigende Preise für Mode.
"Unser Ziel bleibt aber, jährlich 10 bis 15 Prozent mehr Geschäfte aufzumachen. Dieses Ziel werden wir im kommenden Jahr erreichen", betonte er.
Trotz der großen Präsenz gebe es auch in Deutschland noch Raum für eine weitere Expansion. Zudem sehe er großes Potenzial auf dem russischen Markt sowie in China, Japan und der Türkei.
Preistrend zeigt nach oben
Gestiegene Rohstoff- und Transportkosten lassen laut dem H&M-Chef die Kleidungspreise steigen. "Ich glaube, dass die Preise in der Branche steigen werden", sagte Persson.Auch die Arbeitskosten in Asien und der Türkei seien gestiegen, "gleichzeitig können viele unserer Lieferanten die Produktionskapazitäten nicht weiter erhöhen. Es sind viele Faktoren, die momentan gegen uns sind", sagte er. Dies gelte aber für die gesamte Branche.
Auf die Frage, ob sich auch H&M-Kunden auf höhere Preise einstellen müssten, antwortete Persson, dazu wolle er sich aus Wettbewerbsgründen nicht äußern.
Eine Serie schlechter Nachrichten hatte den Preis für Baumwolle zuletzt rasant klettern lassen. Die Flutkatastrophe in Pakistan hatte dazu beigetragen. Die deutschen Textilhersteller stöhnen seit Monaten unter dem extremen Preisanstieg.
Otto erhöht ebenfalls die Preise
Auch der Hamburger Versandhandelskonzern Otto rechnet ebenfalls mit steigenden Preisen für Bekleidung in Deutschland. "Wir erleben derzeit in der gesamten Branche einen deutlichen Anstieg der Baumwollpreise, aber auch der Arbeitskosten in den Hauptlieferländern China, Indien, Bangladesch und in der Türkei", sagte der Sprecher der Otto Gruppe, Thomas Voigt, dem "Hamburger Abendblatt" (Dienstag-Ausgabe)."Daher werden sich die Preise für Bekleidung für die Endverbraucher im kommenden Jahr erhöhen. Dieser Entwicklung werden wir uns auch in der Otto Group nicht vollständig entziehen können."