Schlecker macht Tempo: Der ehemalige Rewe-Vorstand Stephan Fanderl soll die Führung der Drogeriekette ergänzen. Welches Bankhaus die Investorensuche des Insolvenzverwalters begleitet, ist ebenfalls klar.
Bereits fündig geworden ist Geiwitz bei seiner Suche nach Verstärkung für die Schlecker-Führung. Laut "Lebensmittel Zeitung" soll der ehemalige Rewe-Vorstand Stephan Fanderl zügig als Handelsexperte zur Drogeriekette stoßen. Fanderl arbeitet derzeit als Berater für den Schweizer Discounter Denner, sei aber sofort für Schlecker einsatzfähig, berichtet das Blatt weiter. Welche Position Fanderl letztlich übernimmt, sei von den Wünschen des eines Investors für das angeschlagene Unternehmen ab.
Verdi schlägt ungewöhnlichen Weg vor
Geiwitz hatte am Mittwoch drastische Einschnitte beim Konzern aus dem schwäbischen Ehingen angekündigt. Rund 2.400 Filialen werden geschlossen, knapp 12.000 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Er peilt an, bis Ende März das Sanierungskonzept - inklusive des Stellenabbaus und der Filialschließungen - geregelt zu haben.Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi rief dazu auf, auch über ungewöhnliche Wege für eine Rettung von Schlecker nachzudenken. So könnten tarifliche Ansprüche der Mitarbeiter in eine Kapitalbeteiligung umgewandelt werden, sagte der Verdi-Fachbereichsleiter Handel in Baden-Württemberg, Bernhard Franke. Er könnte sich eine Genossenschaft vorstellen, die für neue Schlecker-Gesellschaft offen sei.
Inzwischen starteten am Schlecker-Stammsitz in Ehingen bei Ulm die Gespräche zwischen der Gewerkschaft über den Personalabbau, berichtete Franke. Er forderte erneut eine starke Unterstützung der Politik in dem Insolvenzfall. Der Fall habe eine "sozialpolitische Dimension" die es rechtfertige, dass der Staat unterstützend eingreife.